Beschreibung
Einer stirbt. Einer wird vergessen. Einer wird umgebracht. Etwas kommt abhanden. Was tun? Muttersterben, das sind Momentaufnahmen alltäglicher Erfahrungen, die vom Abschiednehmen handeln. Sie erzählen vom Erinnern und davon, wie der Versuch, sich Situationen und Vorgänge zu vergegenwärtigen, tragisch werden kann, oder absurd oder komisch. Kleinigkeiten werden zu Monstrositäten, Existentielles wird zur Bagatelle. So melancholisch wie unsentimental schildern die Geschichten die zum Teil grotesken Versuche, mit einem Verlust umzugehen, der plötzlich ein Eigenleben entfaltet.Alles gerät zur Sensation und wird zugleich belanglos und nichtig. Eine Reise im Flugzeug lässt den Erzähler den Boden unter den Füßen verlieren, das Rauchen einer Zigarette transportiert die Leser unweigerlich in den Zoo, das Betrachten eines Fernsehkrimis bringt gehörig die Phantasie durcheinander. Hier lernt man das Tierreich kennen, besucht Berlin, Paris und Olevano Romano bei Rom und stellt vielleicht fest, dass Sprache sich auch immer selber spricht, nie aber die Dinge auf den Punkt bringen kann.
Autorenportrait
Michael Lentz, 1964 in Düren geboren, lebt in Berlin. Autor, Musiker, Herausgeber. Zuletzt erschienen: der Roman »Schattenfroh. Ein Requiem« (2018), der Kommentar »Innehaben. Schattenfroh und die Bilder« (2020), der Gedichtband »Chora« (2023), der Roman »Heimwärts« (2024) sowie »Grönemeyer« (2024), alle bei S. FISCHER. Michael Lentz wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis und dem Walter-Hasenclever-Literaturpreis. Für »Chora« und sein Gesamtwerk erhielt Michael Lentz den Bettina-Brentano-Preis für Gegenwartslyrik 2024. Literaturpreise:Literaturförderpreis des Freistaates Bayern 1999Aufenthaltstipendium Villa Aurora in Santa Monica, Kalifornien/USA 2001Ingeborg-Bachmann-Preis 2001Preis der Literaturhäuser 2005Walter-Hasenclever-Literaturpreis 2012Bettina-Brentano-Preis für Gegenwartslyrik 2024
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