Stefan Wallner, mit dem die Erzählung dieser Familie beginnt, leidet unter Verfolgungswahn. Ein durchlebter Moment könnte auch ganz anders betrachtet werden – und so liefert Wallner denn auch eine zweite Version der Geschehnisse. Teil eins dieses Romans ist ein Tagebuch, ein stotternder Bericht und sein Biograf ist sehr unzuverlässig.
Elizabeth wird vermisst von ihrer Freundin Maud, die mit 82 immer vergesslicher wird und deshalb auch nicht mehr alleine wohnen kann. Sie schreibt sich Zettel, weil sie sich ihrer Schwäche durchaus bewusst ist, aber weil in ihrem Kopf auch die Zeiteinordnung oft durcheinander ist, interpretiert sie ihre eigenen Zettel oft falsch, was zu kuriosen und manchmal auch gefährlichen Verwicklungen führt. Zum Glück kann sie bei ihrer Tochter Helen wohnen. Dass ihre Enkelin ihrer Tochter als Teenager so ähnelt macht es für Maud nicht leichter.
Marie Hermanson erzählt die packende Geschichte des einsamen Frührentners Reine, der spät sein Glück mit der seltsam unbedarften Angela findet. Das Paar bekommt einen Sohn, Reine erbt ein wenig Geld, kauft ein Auto und mietet ein Sommerhäuschen - genau so hat sich Reine das Leben der Anderen bisher vorgestellt.
Die junge Engländerin Beryl wächst mit ihrem Vater in einer ostafrikanischen Kolonie auf. Sie lebt dort zusammen mit den Einheimischen, lernt von ihrem Vater alles über die Pferdezucht und wird die erste Pferdetrainerin. Da sie sich nicht an die Gepflogenheiten der Kolonialgesellschaft hält, gerät sie immer wieder in Schwierigkeiten. Ihre Bekanntschaft mit Tanja Blixen ist für sie ein Glücksfall.
Mim ist 16. Ihren Alltag dominieren die nervige Stiefmutter und psychische Probleme. Ihre Mutter ist 1500 Kilometer entfernt. Also macht Mim sich auf den Weg: zu ihrer Mom und zu sich selbst. Als Leser erlebt man die Entwicklung einer authentischen jungen Frau, die weder Heldin noch Mauerblümchen ist, sondern normale Stärken und Schwächen hat. Der Wechsel zwischen Erzählung und Briefroman gewährt tiefe Einblicke in ihre Gedankenwelt. Ein mitreißender Roadtrip zu Verarbeitung und Selbstfindung! Ab 14 Jahren. Gelesen und empfohlen von Sonja Marchewa
Texas um 1900: Calpurnia liebt die Natur. Sie stellt eigene Experimente und Beobachtungen an, kümmert sich um hilfsbedürftige Tiere, lernt, dass es auch Schattenseiten gibt und liest Darwin. Aber oh Schreck, ihre Mutter möchte sie auf das Dasein als gute Hausfrau vorbereiten. Als ein Tierarzt in die Stadt zieht, will Calpurnia unbedingt seine Assistentin werden. Naturwissenschaft lebendig und spannend erzählt. So macht das Spaß! Für Kinder ab 12 Jahren. Gelesen und empfohlen von Maike Schöngart
“Im ganzen Wald herrscht tiefe Stille, alles ruht in Winters Hülle.” So beginnt dieses wunderschöne, in Reimen erzählte Bilderbuch. Mit der Stille ist es schnell vorbei, denn im Frühling bevölkern immer mehr Tiere den Baum, bekommen Nachwuchs, spinnen Netze, sammeln Vorräte oder kriechen ganz langsam durch das Buch bis es wieder Winter wird. Dazwischen gibt es viel zu Entdecken, denn durch Gucklöcher schaut man in den Baum. Ein Bilderbuchspaß ab 4 Jahren. Gelesen und empfohlen von Maren Wust
Irgendetwas stimmt mit Alea nicht. Aufgewachsen bei ihrer Adoptivmutter, hat man sie vor kaltem Wasser gewarnt. Die Adoptivmutter erkrankt schwer und Alea schließt sich den Kindern des Segelschiffes Alpha Cru an. Sie helfen Alea, ihre Mutter zu suchen. Bei einem Sturm geht sie über Bord und aus ihren Fingern und Füßen werden Flossen und die komischen Stellen hinter ihren Ohren werden zu Kiemen. Ein fantasievolles und spannendes Buch für Kinder ab 10 Jahren. Gelesen und empfohlen von Susanne Prochnow
Als Lina mit ihren Eltern in die Schurkenstrasse umzieht merkt sie sofort, dass mit den seltsamen Nachbarn etwas nicht stimmt. Nur die Eltern merken wie immer nichts. Einer kann seine Gliedmaßen wie Gummi bewegen, ein fi nsterer Doktor macht komische Experimente und Menschen verschwinden. Als Lina auch noch den Jungen Wendelin in ihrem Wandschrank entdeckt, wird das ganze Ausmaß der unheimlichen Verschwörung deutlich. Magisch, witzig und sehr vergnüglich, ein toller Kinderkrimi. Gelesen und empfohlen von Lutz Gauer
Um die Ecke denken, kombinieren, rätseln und tüfteln - auf 32 Seiten warten jede Menge Aufgaben aus den Bereichen Zahlen, Logik, Optik und Sprache darauf gelöst zu werden. Mitunter ist sogar voller Körpereinsatz gefragt, etwa bei der Aufgabe „Kannst du in eine Postkarte ein Loch schneiden, das groß genug ist, um hindurchzuschlüpfen?“ (der Selbstversuch zeigt: es funktioniert!). Ein großartiger Rätselspaß für Kinder ab 8 Jahren und die ganze Familie. Gelesen und empfohlen von Heike Steinhäuser