Beschreibung
Es sind zentrale Fragen um unser Dasein, die die Ausnahme-Poetin Juli Zeh als Dramatikerin auf die Bühne bringt. 'Good Morning, Boys and Girls' versammelt vier erfolgreiche Theaterstücke, in denen es um Identität und Individualität im Zeitalter maximaler Effizienz und digitaler Vernetzung geht, um Fremdbestimmung durch Medien, Wirtschaft und Politik. Wo verläuft die Grenze zwischen Sicherheit und Unfreiheit, staatlicher Fürsorge und Überwachung? Demokratie und Rechtsstaat verkehren sich ins Groteske: Ein Kaktus wird zum Terrorverdächtigen, die Justiz zum Kannibalismus-System. Der Versuch, in einer 'Karaoke-Welt' Authentizität zu erlangen, mündet in einen Amoklauf. Juli Zeh zieht uns hinein in ein unberechenbares Spiel. Virtuos inszeniert sie unsere Gegenwart zwischen Tiefsinn und Leichtigkeit, Verstörung und Optimismus. Ihre Stücke sind intensiv, aber nie zu laut. Als feinsinnige Satire führen sie uns die Unzuverlässigkeit unserer Wahrnehmung vor Augen und fordern uns auf, wach und wachsam zu bleiben.
Autorenportrait
Juli Zeh, geboren 1974 in Bonn, wurde für ihre Bücher, die in 35 Sprachen übersetzt sind, vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Deutschen Bücherpreis (2002), dem Rauriser Literaturpreis (2002), dem Hölderlin-Förderpreis (2003), dem Per Olov Enquist-Preis (2005), dem Prix Cévennes (2008) sowie zuletzt mit dem Carl-Amery-Literaturpreis (2009), dem Gerty-Spies-Preis (2009) und dem Solothurner Literaturpreis (2009).