Beschreibung
Was tun, wenn es von der Geburtstagsfeier des Großvaters zur eigenen Familienplanung nur ein kleiner Schritt ist? Wenn ein ehemaliger Schulkamerad nachts am See auf abwegige Ideen kommt? In ihrem zweiten Buch erzählt Franziska Gerstenberg von Menschen, denen ihre Probleme schon tief unter die Haut gefahren sind. Häufig richtet sich der Blick direkt auf den Körper: An ihm ist abzulesen, was den Figuren gerade erst bewußt wird. Eine junge Frau schiebt die panische Angst vor sich her, erbrechen zu müssen, und lebt schließlich in einem sterilen Schneckenhaus. Eine andere verliert ihre Haare und fürchtet, sich auch als Frau zu verlieren. Aber sie bekommt eine Chance. Indem sie den Verlust jeden Abend penibel zählt, wird ihre Scham erzählbar. Franziska Gerstenbergs Blicke in den Alltag junger Menschen sind intim, manchmal indiskret. Dabei erzählt sie ihre Geschichten mit einer skandalösen Unaufgeregtheit, bringt Oberflächen und kleine Gesten zum Sprechen. Und niemals gibt sie ihre Figuren preis - im Gegenteil: Sie rettet ihre Würde vor dem Urteil des Lesers, der weiß, daß er selbst gemeint ist.
Autorenportrait
Franziska Gerstenberg, 1979 in Dresden geboren, studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, wo sie mit ihrer Familie lebt. Sie erhielt zahlreiche Stipendien und Literaturpreise, darunter den Hermann-Hesse-Förderpreis. Ihr erster Roman 'Spiel mit ihr' wurde mit einem Stipendium der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart sowie dem Förderpreis zum Lessingpreis ausgezeichnet. Für ihre Erzählungen 'So lange her, schon gar nicht mehr wahr' wurde sie mit dem Sächsischen Literaturpreis 2016 ausgezeichnet.