Beschreibung
Isabel Archer, eine junge amerikanische Dame, begleitet ihre Tante nach dem Tod des Vaters nach England, wo sie rasch die Sympathien ihrer neuen Umgebung gewinnt, vor allem die ihres Vetters Ralph, der ihr ein Leben lang freundschaftlich verbunden bleibt. Außergewöhnlich attraktiv, charmant und dank einer unverhofften Erbschaft auch noch reich, kann sie es sich leisten, auf ausgedehnten Reisen durch Europa zunächst einmal ihre Freiheit zu genießen. In der weltgewandten, abgründigen Madame Merle glaubt Isabel eine mütterliche Freundin gefunden zu haben. Doch die führt sie geradewegs dem undurchsichtigen Gilbert Osmond zu, von dessen snobistischem Charme sich die naive Amerikanerin blenden lässt. Gegen alle wohlmeinenden Bedenken der Freunde gibt sie ihm das Jawort. Als sie mit dem wahren Gesicht Osmonds konfrontiert wird, muss Isabel sich allerdings eingestehen, dass sie an den Falschen geraten ist.
Autorenportrait
Henry James (1843-1916), geboren in New York, war irisch-schottischer Abstammung und der Bruder des berühmten Philosophen William James. In Amerika und Europa aufgewachsen, ließ er sich zunächst in Paris, ab 1882dann in England nieder. Von 1865 an schrieb er Kritiken und Kurzgeschichten für amerikanische Zeitschriften, und obwohl er den größten Teil seines Lebens in England verbrachte, blieb seine amerikanische Herkunft entscheidend für sein literarisches Schaffen. Immer wieder thematisiert er folgenreiche Konfrontationen naiver Amerikaner mit der traditionsbewussten und teilweise zynischen Welt Europas. In subtil-analytischem Stil entwarf James psychologische Studien meist sensibler Charaktere und deren zwischenmenschlicher Beziehungen. So schuf er ein Werk von Weltruhm, das im deutschsprachigen Raum noch zu entdecken ist.
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