Beschreibung
Gib diesem Tag eine Chance! Zu oft ziehen 24 Stunden einfach so an einem vorbei und geben dem nächsten öden Tag die Klinke in die Hand. Wäre es nicht super, wenn du die Möglichkeit hättest, aus den Zitronen des Lebens Limonade zu machen? Aber hat man da überhaupt eine Wahl? Max Lucado antwortet darauf mit einem ganz klaren Ja. Mit lustigen und lebendigen Geschichten aus dem Alltag und der Bibel zeigt er, wie du deinen Tag in Gottes Nähe so gestalten kannst, dass er gelingt.
Leseprobe
Kapitel 1 Jeder Tag hat eine Chance verdient Das wird ein super Tag!, dachte ich, während ich am Strand saß, den Wellen lauschte und die warme Sonne auf meiner Haut spürte. Ich atmete tief durch, machte es mir auf meiner Badeliege gemütlich und schloss die Augen. Das war der Moment, in dem ein Vogel beschloss, meine Brust als Zielscheibe zu benutzen. Keine Warnung. Keine Sirenen. Kein: "Feuer frei!" Nur platsch. Ich schaute gerade noch rechtzeitig auf, um zu sehen, wie die Möwe ihre Kumpel auf dem Zweig mit der Flosse - ich meine mit der Feder - abklatschte. Bäh! Dreimal goss ich Wasser über mein T-Shirt. Ich schleppte die Badeliege weg von den Bäumen. Ich tat alles, was in meiner Macht stand, um den Zauber des Morgens wiederzugewinnen, aber ich konnte mir die unangenehme Vogelüberraschung einfach nicht aus dem Kopf schlagen. Eigentlich hätte es mir leichtfallen sollen: Die Wellen schwappten weiterhin ans Ufer. Die Wolken zogen noch immer vorbei. Das Meer verlor nicht sein Blau; der Sand verlor nicht sein Weiß. Die Blätter raschelten noch immer leise, und der Wind flüsterte vor sich hin. Aber mir ließ der Gedanke an die Möwen-Granate einfach keine Ruhe. Blöder Vogel! Vögel haben es so an sich, einem den Tag zu vermiesen, oder? Verlass dich drauf: An jedem Tag platscht ein Vogel. Eltern streiten. Lehrer nörgeln. Schüler spotten. Freunde vergessen. Jeder Tag bringt Enttäuschungen und Anforderungen mit sich. Und dann gibt es da noch die ganz trostlosen Tage. Jene Tage, an denen jedes Fünkchen Hoffnung von einer Krise ausgeblasen wird. Tage in Krankenhäusern und Rollstühlen, voller Krankheit und Kummer. Du wachst in derselben gruseligen Nachbarschaft oder demselben chaotischen Zuhause auf. Das Zeugnis, auf dem steht, dass du durchgefallen bist, steckt immer noch in deiner Schultasche, der eine Stuhl am Esstisch ist immer noch leer, die Erde auf dem Friedhof noch frisch umgegraben. Wer hat schon einen guten Tag an solchen Tagen? Die meisten Leute nicht. aber Moment mal - könnten wir es nicht zumindest versuchen? Haben nicht selbst die schlechtesten Tage eine Chance verdient? Ein Testspiel? Ein Torschießen? Ein Vorsprechen? Ein Vorsingen? Hat nicht jeder Tag verdient, etwas zu zählen? Immerhin ist dies ja "der Tag, den der Herr gemacht hat; wir wollen uns freuen und fröhlich sein" (Psalm 118,24). Schon beim ersten Wort dieses Verses kratzen wir uns ungläubig am Kopf. "Dies soll der Tag sein, den der Herr gemacht hat?" Sicher, Feiertage sind Tage, die der Herr gemacht hat. Samstage sind Tage, die der Herr gemacht hat. Ostersonntage. Geburtstage. Urlaubstage - das sind die Tage, die der Herr gemacht hat. Aber ausgerechnet dieser Tag. Hat den wirklich der Herr gemacht? "Dies ist der Tag" schließt jeden Tag mit ein. Schluss-gemacht-Tage, Prüfungstage, Umzugstage, Stubenarrest-Tage. Das-erste-Kind-zieht-aus-Tage. "Dies ist der Tag" schließt jeden Tag mit ein. Dieser letzte Punkt zog mir den Boden unter den Füßen weg. Überraschenderweise. Wir packten Jennas Sachen, beluden ihr Auto und ließen das uns seit 18 Jahren bekannte Leben hinter uns. Ein Kapitel endete. Ein Teller weniger auf dem Tisch, eine Stimme weniger im Haus, ein Kind weniger unterm Dach. Der Tag war notwendig. Der Tag war geplant. Aber der Tag machte mich fertig. Ich war total durch den Wind. Als ich von der Tankstelle wegfuhr, ließ ich versehentlich den Tankstutzen im Tank stecken und riss den Schlauch mit einem Ruck von der Pumpe. Wir fuhren - ich blies Trübsal. Wir packten Jennas Sachen aus - ich schluckte meine Tränen herunter. Wir richteten ihr Zimmer im College ein - ich schmiedete Pläne, meine eigene Tochter zu kidnappen und sie nach Hause zu bringen, dorthin, wo sie hingehörte. Es fühlte sich an, als wäre mein Herz zu Eis erstarrt. Dann sah ich den Vers. Irgendein Engel muss ihn an die Pinnwand im Studentenwohnheim geheftet haben. Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat; wir wollen uns freuen und fröhlich sein. Ich hielt