Beschreibung
Wild war sie immer schon, die Isar. Das wussten die Flößer, die in halsbrecherischen Fahrten aus den Bergen Holz nach München und feines Tuch bis nach Wien und Budapest brachten. Das wussten die Lenggrieser, Tölzer und Münchner, denen die Isar immer wieder Brücken wegschwemmte und ganze Viertel überflutete. Die Beziehung zwischen Mensch und Fluss war über Jahrhunderte wie zu einem schwierigen Freund. Man brauchte ihn, traute ihm aber nicht und wurde immer wieder böse überrascht. Dann entdeckten die Städter das Potential, das in der Isar steckt. Sie bauten Kraftwerke, zapften Wasser ab, bis der Fluss am Oberlauf nur noch als dünnes Rinnsal vor sich hin vegetierte, legten Kanäle an, bauten einen Staudamm. Die Isar war gezähmt, gefesselt, missbraucht ein Schicksal vieler Flüsse im Industriezeitalter. Doch die Isar hatte Glück. Seit zehn Jahren renaturieren die Stadt München und der Freistaat Bayern den Fluss. Sie gehen mit Akribie vor und lassen die Menschen daran teilhaben. Der Schutz vor Hochwassern und eine größere Artenvielfalt spielen bei den Planungen genauso eine Rolle wie die Freizeitinteressen der Isarliebhaber. Ausgehend vom Schwerpunkt Renaturierung vermittelt das Buch einen umfassenden und neuen Blick auf den Fluss. Die Autoren stellen alte und neue Berufe vor, porträtieren Orte und Menschen - vom Isarindianer über Riversurfer und Ranger bis zu den Urbanauten. Sie erzählen Geschichten vom Wilderer bis zum Wildwasserkanuten. Es ist ein Buch für alle, die den Fluss neu entdecken wollen. Die Isar - sie ist ein Lebensgefühl.