Beschreibung
Peter Nauten führt das Leben eines einzelgängerischen, auf liebenswürdige Weise hilflosen Menschen. Schon früh muss er erkennen muss, dass er trotz größtem Bemühen keine Aussichten besitzt, es im bürgerlichen Dasein zu etwas Vorzeigbarem zu bringen. In München beginnt er ein Studium der alten Sprachen; es bringt ihn mit den rebellischen Umtrieben von 1968 in Berührung und endet, nach wenigen schönen Semestern voller Nichtstun, im Debakel. Er arbeitet bei einer Versicherung, wofür er sich wenig eignet; als man ihn bereits nach kurzer Zeit wieder auf die Straße setzt, ist er nicht weiter verwundert. Er heiratet eine Frau, gegen die einiges spricht und die Scheidung lässt nicht lange auf sich warten. Er wird Kellner in einem Münchener Szene-Café der wilden Achtzigerjahre; die Gäste halten ihn für eine Witzfigur und schließen ihn doch in ihr Herz, denn keiner kann sich erinnern, je einen Kellner erlebt zu haben, der mit so verschrobener Eleganz einen Cocktail zu servieren verstand. Schließlich wagt er sich an eine Aufgabe, die das ehrgeizigste und zugleich sonderbarste Unternehmen seines Lebens ist: Die Entzifferung der Schmetterlinge. Es gilt, eine Geheimschrift zu entziffern, die ihm endlich Aufschluss über die Rätselhaftigkeit der Welt geben soll. Nach seinem Debüt "Luftschiff" hat Stefan aus dem Siepen wieder eine wunderbar humorvolle, zugleich von melancholischem Ernst getragene Parabel über einen liebenswerten Anti-Helden geschrieben, die, ganz nebenbei, den deutschen Verhältnissen der Nachkriegszeit bis heute den Spiegel vorhält. Absurd, komisch und voll bezaubernder Poesie.
Autorenportrait
Stefan aus dem Siepen, geboren 1964 in Essen, studierte Jura und trat 1992 in den Diplomatischen Dienst ein. Nach Stationen in Bonn, Luxemburg, Shanghai und im Auswärtigen Amt in Berlin arbeitet er seit 2006 an der Botschaft in Moskau. Nach seinem erfolgreichen Debüt Luftschiff (Atrium 2006) ist dies sein zweiter Roman.