Beschreibung
1932, sechs Monate vor Heisenberg, trug der 25- jährige Ettore Majorana im Physikalischen Institut der römischen Universität seine Atomkerntheorie vor. Er weigerte sich, sie zu veröffentlichen. Die spätere Veröffentlichung Werner Heisenbergs kommentierte er mit den Worten, dass damit alles zu diesem Thema gesagt sei, "wahrscheinlich schon zu viel". Diesem Erschrecken vor der eigenen Entdeckung widmet Sciascia sein Buch: die Geschichte eines Genies aus Sizilien, hochsensibel und mit phantastischen Fähigkeiten, bereits mit 23 promoviert, um sich dann in Deutschland und Italien weiterzubilden. 1938, ein Jahr vor dem Krieg, beschließt Majorana zu verschwinden. Seine Spur verliert sich. Die Atombombe wird dennoch gebaut.
Autorenportrait
Leonardo Sciascia, geboren 1921 in Racalmuto auf Sizilien, gestorben 1989 in Palermo, arbeitete als Volksschullehrer, Schriftsteller und Journalist. Von seinen zahlreichen sizilianischen Kriminalromanen sind im Verlag Klaus Wagenbach erschienen: "Der Zusammenhang", "Jedem das Seine" und "Der Tag der Eule", sowie die Erzählungen "Das weinfarbene Meer" und "Mein Sizilien".