Beschreibung
Lässt sich mit Heidegger noch politische Philosophie betreiben? Seit der Veröffentlichung der Schwarzen Hefte scheint dies unmöglich oder zumindest sehr kontrovers. Ohne die Relevanz der um die Hefte entstandenen Debatte in Frage zu stellen, wird hier ein anderer Weg eingeschlagen, um diese politische Dimension zu erkunden. Dieser alternative Zugang thematisiert die frühen phänomenologischen Schriften (1919-1923) des Autors, die um die fundamentale Frage nach einem Denken des Ursprungs kreisen. Es handelt sich um ein Denken, das für sich in Anspruch nimmt, einen genuinen und adäquaten Zugang zur ursprünglichen Struktur der faktischen Lebenserfahrung gefunden zu haben. Die zentrale These Mengas lautet nun, dass die Vorrangigkeit des Politischen gerade in dieser phänomenologischen Dimension entdeckt, weiter entfaltet und kritisch erörtert werden kann - bis hin zu Spuren einer Demokratietheorie in Heideggers früher Philosophie.
Autorenportrait
Ferdinando G. Menga ist Professor für Rechts- und politische Philosophie an der Juristischen Fakultät der Università della Campania "Luigi Vanvitelli" (bei Neapel, Italien). Neben seiner Tätigkeit in Italien ist er auch als adjunct researcher am Institut für Ethik der Ev.-Theologischen Fakultät, Universität Tübingen, tätig.