Beschreibung
Im Hinblick auf die erneut in den Vordergrund rückenden Debatten zum Thema Gemeinschaft versteht sich dieser Band als interdisziplinär-exploratorischer Versuch, der sich zwischen sozial-philosophischen und theologisch-ekklesiologischen Positionen bewegt. Anhand der gesammelten Beiträge wird eine kritisch-dekonstruktive Auffassung des Zusammenlebens präsentiert, die sich aus metaphysikkritischen und anti-substantialistischen Tendenzen speist. Zudem plädiert sie aus sozialphilosophischer Sicht für eine radikal offene und partizipatorische Kollektivität und entwickelt aus theologisch-christologischer Perspektive eine Ekklesiologie, die sich genuin pluralistisch und dynamisch begreifen lässt. Damit zielen die Beiträge auf ein vielversprechendes Ergebnis, die Freisetzung eines gemeinsamen Ortes, der es ermöglicht, eine ethisch-politische und theologisch-ekklesiologische epoché zu praktizieren. Mittels dieser kann in die verschiedenen institutionellen Bereiche hinein - etwa die der Gesellschaft, Politik, Religion, des Rechts usw. - ein Zuwachs an radikaler Selbstoffenheit, Wandelbarkeit und auch Kritisierbarkeit vermittelt werden.
Autorenportrait
Geboren 1956; Studium der Ev. Theologie in Göttingen, Heidelberg und Mainz; 1992 Promotion, 2001 Habilitation, 2002-10 Professorin für Systematische Theologie an der Universität Gießen; 2007-09 Direktorin des Instituts für Religionsphilosophische Forschung der Universität Frankfurt; seit 2010 Professorin für Systematische Theologie mit Schwerpunkt Ethik an der Ev.-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen.