Beschreibung
'Runways' handelt vom Verschwinden und Vergehen, von persönlichen Orten des Verlustes in Landschaften Israels. Bilder von ambivalenter Schönheit, so nah zwischen Leben und Tod. Die quadratformatigen, analog aufgenommenen Bilder der in Tel Aviv lebenden und lehrenden Fotografin Naomi Leshem erzählen Geschichten vom Verschwinden und Vergehen. Eine Strasse in der Arava-Wüste, die Stelle, wo eine junge Motorfahrerin in den Tod gefahren ist. Ein Ort in der Negev-Wüste, wo Eltern trotz zwölf Stunden Autofahrt mehrmals im Jahr hinfahren, um den Verlust ihres Sohnes zu betrauern. Oder der See Genezareth, wo ein Militärpilot die Kontrolle über seine Maschine verloren hatte und mit voller Wucht am ruhigen und tiefblauen Seespiegel zerschellt ist. Naomi Leshem ist solchen Orten des Verschwindens und Trennens nachgegangen. 'Runways' mit den grob hin geklatschten, pechschwarzen Reifenabrieben stehen auch für Innehalten in einer schnelllebigen, den Tod vergessenden Zeit. Sie stehen wie ein Memento mori als Sinnbilder mitten im Leben und seiner nie abgeschlossenen Vergänglichkeit. Die Bilder rennen und schreiten gegen den unausweichlichen Tod und formen so wie der Wechsel der Natur neues Erfahren von Leben.
Autorenportrait
Naomi Leshem, geboren 1963 in Jerusalem, lebt und arbeitet in Tel Aviv, Israel. Seit 1996 Dozentin für Fotografie an verschiedenen Hochschulen Israels, u.a. am Photography College in Kiryat Ono sowie 1998 2005 am Israel Museum in Jerusalem. Fotografien in privaten und öffentlichen Sammlungen in Israel, den USA und Europa. Ausstellungen in Israel (Israel Museum Jerusalem, Tel Aviv Museum), New York, Wien und im Juni 2009 erstmals in der Schweiz.