Beschreibung
Dieses Buch, teils leidenschaftliches Plädoyer, teils biographia literaria, gibt, wie Lawrence Durrell in seinem Vorwort schreibt, «dem Leser den Schlüssel zum Universum Millers». Es entstand zwischen den beiden großen autobiographischen Zyklen, den «Wendekreisen» und der Trilogie «Sexus», «Plexus» und «Nexus», in einem Jahr der Rückschau und Neuorientierung in den gleichen Monaten, in denen Miller nach der Rückkehr aus Frankreich 1940 den Roman «Stille Tage in Clichy» schrieb.Ein Buchhändler in Chicago, Ben Abrahamson vom Argus Book Shop, brachte «Die Welt des Sexus» als Privatdruck heraus, in einer Auflage von 250 Exemplaren. «Als diese Ausgabe», erinnert sich Henry Miller, «vergriffen und der Verleger gestorben war, entschloss ich mich, sie meinem Pariser Verleger zu geben, damit er sie seiner Bibliothek verbotener Bücher einverleibte der Wendekreis-Serie. Beim Wiederlesen fing ich an, Korrekturen zu machen; es wurde ein Spiel, das mich verführte, es bis zu Ende zu spielen. Jede Seite der Originalfassung ging ich mit Feder und Tinte durch, schraffierend und kreuz und quer darin herumstreichend, bis es aussah wie ein chinesisches Vexierbild. In der neuen Ausgabe (auch in der deutschen) sind einige dieser korrigierten Seiten abgebildet; der Leser mag selbst urteilen, auf was für eine Aufgabe ich mich da eingelassen hatte.»
Autorenportrait
Geboren 1912 in Jalundar/Indien, wuchs er in Indien auf und begann nach Ende seiner Schulzeit in England zu schreiben. Er lebte auf Korfu, in Ägypten und leistete bis 1956 in weiteren Ländern Kultur- und Öffentlichkeitsarbeit für die britische Regierung. Ab 1957 ermöglichte ihm der Erfolg seiner Romane, sich als freier Schriftsteller in Südfrankreich niederzulassen. Dort starb er 1990 in Sommières.Henry Miller, der am 26. Dezember 1891 in New York geborene deutschstämmige Außenseiter der modernen amerikanischen Literatur, wuchs in Brooklyn auf. Die Dreißiger Jahre verbrachte Miller im Kreis der «American Exiles» in Paris. Sein erstes größeres Werk, das vielumstrittene «Wendekreis des Krebses», wurde dank des Wagemuts eines Pariser Verlegers erstmals 1934 in englischer Sprache herausgegeben. In den USA zog die Veröffentlichung eine Reihe von Prozessen nach sich; erst viel später wurde das Buch in den literarischen Kanon aufgenommen. Henry Miller starb am 7. Juni 1980 in Pacific Palisades, Kalifornien.
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