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Bindung und Sicherheit im Lebenslauf

Psychodynamische Entwicklungspsychologie

Erschienen am 20.10.2017, 3. Auflage 2017
28,00 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783608962550
Sprache: Deutsch
Umfang: 176 S.
Format (T/L/B): 1.3 x 22.8 x 15.4 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Eva Rass beantwortet die hoch umstrittene Frage, was entscheidender ist, Umweltfaktoren oder Genetik, so: Die Struktur des entstehenden menschlichen Gehirns ist eine Widerspiegelung der gelebten Erfahrung. Besonders die ersten 18 Monate sind von größter Bedeutung; der Affektregulation und der Qualität der Bindung kommen dabei eine Schlüsselrolle zu. Das Buch beginnt mit der Biologie der Schwangerschaft. Es stellt dann die folgenden Phasen des Lebens als ein Kontinuum dar. Es wird deutlich, dass die Lebensgestaltung selbst im Erwachsenenalter von der aktiven Ausformung bestimmt ist. Die erfahrene Kindertherapeutin Eva Rass erarbeitet eine Synthese der neuesten Entwicklungen in Bindungs- und Affektregulationstheorie, sozialer Neurowissenschaft und entfaltungsorientierter Psychoanalyse. Ihre Befunde sind, wie sie zeigt, evidenzbasiert. Zielgruppe: KinderärztInnen Kinderpsychiater Kinder und JugendlichentherapeutInnen SozialarbeiterInnen Pädagogen Jugendämter Familienbehörden Auszubildende und Studierende

Autorenportrait

Prof. Dr. Eva Rass ist Honorarprofessorin der Hochschule Mannheim und Analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin mit eigener Praxis in Buchen/Odenwald. Sie übt Lehrtätigkeiten an verschiedenen Institutionen aus: Ärztliche Akademie für Psychotherapie von Kindern und Jugendlichen e.V. München, Hochschule Mannheim (Fakultät Sozialwesen), Institut für Analytische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie Heidelberg, Institut für Psychoanalyse und Analytische Psychotherapie Würzburg e.V.

Leseprobe

Geleitwort Im Laufe der Geschichte haben sich viele Forscher und Denker die Frage gestellt, wie sich Körper, Seele und Umgebungsfaktoren wechselseitig beeinflussen. Insbesondere die Humanwissenschaften versuchen zu erfassen, warum frühe Ereignisse im Leben wesentlichen Einfluss auf den weiteren Lebensweg haben und wie emotionale Erfahrungen die Muster des strukturellen Wachstums beeinflussen. Forschungsergebnisse der Neurobiologie, der affektiven Neurowissenschaften, der Bindungs- und Kleinkindforschung sowie der Psychoanalyse konvergieren in zunehmendem Maße, und ihre Befunde werden mehr und mehr zu einem soliden Fundament, auf das sich das sozioemotionale und biopsychosoziale Geschehen stützen kann. Eva Rass nimmt in diesem bemerkenswerten und mutigen Buch die Entwicklung der menschlichen Psyche von der Schwangerschaft bis ins hohe Alter in den Blick. In einer klaren und gut lesbaren Sprache sowie einer besonders pragmatischer Darstellung ist es ihr gelungen, die neuesten wissenschaftlichen Befunde, die für all jene nützlich sind, die sich mit Kinderentwicklung, mit Psychologie, mit Psychotherapie, mit Psychiatrie, mit Erziehung, aber auch mit den Entwicklungsprozessen im fortschreitenden Alter beschäftigen, nachvollziehbar darzustellen. Man merkt den Themen des Buches an, dass sie dem Praxisalltag einer erfahrenen Kindertherapeutin entstammen, die fortwährend mit Phänomenen des kindlichen Lebens inmitten seiner familiären und außerfamiliären Umgebung im derzeitigen Zeitgeist konfrontiert ist. Sie versteht es als ihre Aufgabe, sich auf Spurensuche zu begeben und die psychodynamischen Hintergründe der sich vor ihr ausbreitenden Probleme zu erforschen. Die Nöte der Kinder, die Sorgen ihrer Eltern und vielleicht sogar die Einflüsse der Großelterngeneration müssen dabei beachtet werden. Die größte Herausforderung der Autorin lag in der Integration sowohl genetischer Voraussetzungen als auch des Einflusses von Umgebungsfaktoren auf den Säugling und das heranwachsende Kind. Die neueste Forschung zeigt, dass es diese beiden Faktoren sind, die die gesamte Entwicklung und so auch die des Gehirns fundamental beeinflussen. Es kann heute als gesichert gelten, dass die Struktur des entstehenden Gehirns eine Widerspiegelung der gelebten Erfahrung ist. In den ersten 18 Lebensmonaten ist dessen Wachstum am größten. Aus der Komplexität der biologischen und Umgebungsfaktoren wählte die Autorin jene Aspekte der frühen Entwicklung aus, die für das spätere Leben als höchst bedeutsam anerkannt werden, wobei der Affektregulation durch die Fürsorgepersonen und der daraus resultierenden Qualität der Bindung als Basisgeschehen eine Schlüsselrolle zukommt. Historisch gesehen lief die unmittelbar forschende Beobachtung der Fürsorgeperson-Säugling-Beziehung zunächst relativ unabhängig von Studien der Neurowissenschaften ab. Doch erkannten sowohl die affektiven Neurowissenschaften als auch die entfaltungsorientierte Psychoanalyse im Verbund mit der Bindungsforschung maßgebliche Zusammenhänge in der neuronalen und mentalen Entwicklung. Eva Rass weist den Leser darauf hin, dass die frühen Erfahrungen die Entwicklungsmuster zwar tief beeinflussen, jedoch keine lineare Evolution zeitigen, da das menschliche System flexibel und selbst in späteren Lebenszeiten für Veränderungen offen ist. Die Autorin beginnt die Darstellung des Lebensverlaufs mit Überlegungen zur Psychobiologie der Schwangerschaft, da schon in diesem frühen Stadium die psychologische Haltung der Eltern das Gehirn und die Psyche des sich entwickelnden Fötus beeinflussen. Sie führt in einem weiteren Abschnitt in die Elternschaft als eine herausragende Funktion des Erwachsenenselbst ein. Diese Funktion verlangt vom Erwachsenen eine Einfühlung in den Säugling und das Kind, ohne dessen Bedürfnisse mit den Notwendigkeiten der eigenen, erwachsenen Psyche zu verwechseln. Der Eltern-Säugling-Dialog wird als ein Wechselspiel von Unterbrechung und erwartbarer Wiederherstellung der Bindung dargestellt, und der erfolgreiche Verlauf dieser wechselseitigen Interaktion ermöglicht den Aufbau einer stabilen Psyche, die mit einer spezifischen Widerstandskraft gegen spätere Belastungen ausgestattet ist. Eine wichtige Entwicklungszeit ist die Loslösungs- und Individuationsphase (angelehnt an Margaret Mahler), in der sich das Kind auf Basis der zuvor erworbenen Bindungsbeziehung in das Leben hinauswagt und dabei gewahr wird, dass es sich dabei von den wichtigsten Bezugspersonen zeitweilig löst, und in diesem dramatischen Geschehen auch noch sein eigenes Geschlecht entdeckt. Die Fürsorgepersonen sind in dieser Zeit sehr gefordert, wobei die Wichtigkeit des Vaters als zweite primäre Bindungsperson betont wird. Besonders kreativ ist der Abschnitt über die Bedeutung des kindlichen Spiels, da dadurch innerseelische 'Spiel-Räume' und Konfliktbewältigungssphären entstehen sowie die schöpferische Zentrierung auf das eigene Selbst stattfindet. Diese Selbst-Zentrierung ist auch für die spätere Konzentration beim schulischen Lernen von großer Wichtigkeit. In diesem Kapitel - im Verbund mit dem Abschnitt zur Entwicklung der sensorischen Wahrnehmungsorganisation - wird das Wissen der Autorin um schulische Prozesse aus ihrer langen Vorerfahrung als Lehrerin spürbar. Von Bedeutung ist die Abhandlung zu Geschwisterbeziehungen, die in entwicklungspsychologischen Büchern häufig nur am Rande thematisiert werden. Die vorausgegangenen Abschnitte erleichtern das Verstehen der umwälzenden Phase der Pubertät, die eine Schwellensituation darstellt, in der die Errungenschaften des bis dahin Entwickelten auf ihre Stimmigkeit und Stabilität 'abgeklopft' werden. Der Leser wird daran erinnert, dass die Natur dieser Entwicklungsprogression sowohl durch sozioemotionale - und wie wir betonen würden - auch durch ökonomische Umstände, in denen sich das Kind befindet, beeinflusst wird. Ein besonderes Verdienst dieses Buches liegt darin, dass das Leben in seinen verschiedenen Phasen mit den darin eingebetteten Entwicklungsaufgaben als ein Kontinuum dargestellt wird, was nicht heißt - wie anfangs erwähnt -, dass nicht auch die Möglichkeit zu Veränderung besteht. Es wird aber nachvollziehbar, dass die Wege der Lebensgestaltung im mittleren, späteren und auch sehr hohen Erwachsenenalter unmittelbar von der aktiven Ausformung bestimmt werden, und dass 'nichts' - so auch das Lebensgefühl im reifen Erwachsenenalter - einfach 'vom Himmel fällt'. Eva Rass arbeitet sensibel heraus, dass die Generation der jetzt sehr alten Menschen durch den Zweiten Weltkrieg häufig schweren Traumatisierungen ausgesetzt war, die sich bei nicht wenigen als nicht verarbeitete und nicht heilende Wunden zu Wort melden. Im letzten Abschnitt wird das unausweichliche Lebensende mit besonderer Tiefe behandelt. Als uns Eva Rass als 'Studentin' 1996 zum ersten Mal am 'International Center for Self Psychology' an der Universität in Cincinatti aufsuchte, war sie trotz aller Erfahrenheit eine 'Suchende', die ihre Tätigkeit als Kindertherapeutin aus der Sicht des Kindes in seinem Familiensystem wahrnahm, und einen analytischen Weg suchte, um der Elternarbeit und den damit verbundenen Umgebungsfaktoren gerecht zu werden, da die Verantwortung für das Kind, das am Ende einer Therapie wieder auf seine sozioemotionale Umwelt zurückgeworfen wird, einen erweiterten therapeutischen Zugang verlangt. Sie schlug konsequent den Weg des Child-Centred-Family-Treatment aus der Sicht der analytischen Selbstpsychologie ein, und so gab es keine Hindernisse, die neuesten Erkenntnisse der Neurobiologie und der Bindungs- und Affektregulationsforschung zu integrieren. Seit dieser Zeit weilte sie regelmäßig ein- oder zweimal im Jahr zu Studienaufenthalten zunächst in Cincinatti und später - nachdem wir umgesiedelt waren - in Boston bei uns. Im Laufe der Jahre rieten wir ihr dringlich, dass sie ihr umfangreiches wissenschaftliches und Erfahrungswissen aus der damit verbundenen Verantwortung einer breiteren Öffentlichkei...

Schlagzeile

Die menschliche Entwicklung vom Mutterleib bis ins hohe Alter

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