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Zwang verstehen und behandeln

Ein kognitiv-verhaltenstherapeutischer Zugang, Leben Lernen 162

Erschienen am 31.12.2003
26,95 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783608897111
Sprache: Deutsch
Umfang: 256 S.
Format (T/L/B): 2.2 x 22.1 x 13.6 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Zwangsstörungen gelten als komplexe und schwierig zu behandelnde psychische Erkrankungen. Der Vielschichtigkeit der Störung tragen Hansruedi Ambühl und Barbara Meier mit einem facettenreichen und anwendungsbezogenen Buch Rechnung, das PsychotherapeutInnen bei der Diagnose, beim Verstehen der Zwangslogik und beim Entwurf eines Behandlungsplans wirksam unterstützt. Die Kapitel des Praxisteils stellen Bausteine zur Behandlung von Zwangsstörungen in einem integrativ-verhaltenstherapeutischen Konzept benutzerfreundlich zur Verfügung. Auch Betroffene können durch die klar dargestellten Hintergrundinformationen hilfreiche Einblicke in die Struktur der Störung und Wege ihrer Veränderung gewinnen.

Autorenportrait

Hansruedi Ambühl, Dr. phil., Fachpsychologe für Psychotherapie; tätig in freier Praxis in Bern; Ausbilder und Supervisor.

Leseprobe

Teil I: Was ist eine Zwangsstörung? Der erste Teil dieses Buches stellt eine Annäherung an das Thema Zwangsstörung dar. Ausgehend von alltäglichen ?normalen´ zwanghaften Ritualen und Abläufen werden typische Phänomene der Zwangsstörung beschrieben. Anhand der für Zwangsstörungen typischen Themen und Inhalte wird ein Blick auf die verwirrend vielfältigen und teilweise bizarren Manifestationen der Zwangsstörung geworfen. Es werden die Unterschiede zwischen Zwangsgedanken und Zwangshandlungen, zwischen offenen und verdeckten ?Neutralisierungen´, zwischen aktiver und passiver Vermeidung herausgearbeitet. Anhand von kurzen Fallvignetten werden die hauptsächlichen Formen der Zwangsgedanken und Zwangshandlungen exemplarisch dargestellt und deren charakteristischen Merkmale beschrieben. 1. Eine Annäherung an das Thema Zwangsstörung Aus der Perspektive des subjektiven Erlebens sprechen wir von Zwang, wenn wir uns gezwungen fühlen, bestimmte Dinge in immer wieder derselben Weise zu tun, obwohl keine äussere Notwendigkeit dafür erkennbar ist. Beispiele für solche zwangsähnlichen Phänomene gibt es auch bei gesunden Menschen jede Menge: Manche achten darauf, dass sie bestimmten Linien entlang gehen und nicht auf bestimmte Fugen oder Bodenplatten treten. Manche fühlen sich gezwungen, die Autokennzeichen vorbeifahrender Autos oder den Text der Werbeplakate zu lesen. Manche zählen Randsteine, Treppenstufen, Autos oder Glockenschläge. Manche sind in bestimmten Bereichen übermässig genau und ordentlich. Sie ertragen es kaum, wenn in einem Raum ein Bild schief hängt oder wenn die Bücher nicht exakt ausgerichtet im Gestell stehen. Manche haben stereotype Gewohnheiten oder Rituale. Sie zählen beispielsweise mehrfach die Geldscheine nach auf der Bank beim Abheben eines grösseren Geldbetrags, oder sie kontrollieren vor dem Verlassen der Wohnung, ob der Ofen abgestellt, die Wasserhähne zu und die Fenster geschlossen sind. Manche kontrollieren vor einer Urlaubsreise mehrmals, ob die Koffer richtig gepackt, ob Geld, Pass und Kreditkarten mit dabei sind und ob die Wohnungstüre richtig abgeschlossen ist. Manche sammeln und horten mehr oder weniger nützliche Dinge, von denen sie sich schlecht trennen können. Manche neigen zu leicht magischen Praktiken, um ihr Glück zu erzwingen bzw. sich vor Unglück zu schützen, indem sie z.B. Geburtsdaten bei den Lottozahlen einsetzen, auf Holz klopfen oder ?toi-toi-toi? rufen, wenn jemand vor einer schwierigen Aufgabe steht. Manche spüren den Impuls, beim Einfahren des Zuges auf die Geleise zu springen oder beim Überqueren einer Brücke hinunter zu springen. Manche denken immer wieder an einzelne Worte, Sätze oder Melodien, die ihnen nicht mehr aus dem Kopf wollen. Bei all diesen persönlichen Marotten handelt es sich nicht um lebensbeeinträchtigende Denk- und Verhaltensgewohnheiten, sondern oft um Strukturierungshilfen für das Leben. Der Gesunde kontrolliert bei Unsicherheit gewöhnlich nur einmal und gewinnt Sicherheit, der Zwangserkrankte bleibt unsicher.

Inhalt

1. Eine Annäherung an das Thema Zwangsstörung Von der persönlichen Marotte zur Zwangshandlung Vom Ohrwurm zum Zwangsgedanken Magisches Denken und Aberglauben 2. Phänomene der Zwangsstörung Zwangsgedanken Zwangshandlungen 2.1 Zwangsgedanken 2.1.1 Gedanken 2.1.2 Impulse 2.1.3 Bildhafte Vorstellungen Vermeidung 2.2 Zwangsrituale 2.2.1 Kontrollzwang 2.2.2 Waschzwang 2.2.3 Ordnungszwang 2.2.4 Sammel- und Hortzwang 2.2.5 Wiederholungszwänge 2.2.6 Zwanghaftes Grübeln 2.2.7 Primäre zwanghafte Langsamkeit 2.3 Dynamik der Zwangsstörung Externe Auslöser Aufdringliche Gedanken Bewertung und Bedeutung Gefühle Neutralisierung Vermeidung Ablaufdynamik 2.4 Themen und Inhalte der Zwänge Gemeinsamkeiten bei Kontrollzwängen Gemeinsamkeiten bei Waschzwängen Gemeinsamkeiten bei Ordnungszwängen Gemeinsamkeiten bei Sammel- und Hortzwängen Gemeinsamkeiten bei Wiederholungszwängen Gemeinsamkeiten bei zwanghaften Grübeln

Schlagzeile

Von Zwängen frei werden

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