Beschreibung
Die digitale Revolution erfordert eine SozialrevolutionDreizehn renommierte Vordenker analysieren die heutige Arbeitswelt und zeigen Wege zu einem neuen Sozialsystem. Die Ideen reichen vom bedingungslosen Grundeinkommen über neue Steuermodelle bis zu Peer-to-Peer-Versicherungen. Autoren sind die Politiker Robert B. Reich und Yanis Varoufakis, die Ökonomen Erik Brynjolfsson und Michael D. Tanner, der Gewerkschafter Andrew L. Stern, die Lobbyistin Natalie Foster, der Unternehmer Georg Hasler, der Investor Albert Wenger, der Soziologe Dirk Helbing, der Neurobiologe Gerald Hüther, der Philosoph Philip Kovce sowie die Gründer Börries Hornemann und Armin Steuernagel."Dieses provozierende Buch, das einige der Besten aus aller Welt zusammenbringt, ist ein großartiger Einstieg in die Debatte." Claus Kleber, Moderator ZDF-heute journal"Nach 130 Jahren hat Bismarcks Sozialstaat ausgedient. Die Analysen der Autoren zeigen Ideen für die Zukunft. Absolut lesenswert!" Götz W. Werner, Gründer dm-drogerie markt"Die Auswirkungen der digitalen Revolution sind noch längst nicht verstanden. Dieses Buch wirft ein scharfes, helles Licht ins Dunkel." Christoph Keese, Autor von Silicon Valley und Silicon Germany"Wer die Zukunft gestalten will, sollte dieses Buch gelesen haben." Chris Hughes, Co-Gründer facebook
Autorenportrait
Die HerausgeberBörries Hornemann, geboren 1983, Unternehmer, Sozialinnovator, Journalist und Mitgründer des Forschungsnetzwerks Neopolis. Studium der Erziehungswissenschaft, Geographie, Philosophie und Kulturreflexion in Bochum und Witten/Herdecke.Armin Steuernagel, geboren 1990, mehrfacher Unternehmensgründer (u.a. Mogli), Gründer der Purpose Stiftung und des Purpose Investmentfonds. Studium der Philosophie, Politik und Ökonomie in New York, Oxford und Witten/Herdecke. Mitglied des Think Tank 30 des Club of Rome.
Leseprobe
EinleitungDie Arbeitswelt befindet sich in einer der größten Transformationen ihrer Geschichte. Alles wird flexibler, internationaler und digitaler. Stellen Sie sich eine menschenleere Fabrik in Deutschland vor. Die schnell ineinander greifenden Arme gehören Robotern, die rund um die Uhr in rasender Geschwindigkeit arbeiten. Einmal programmiert, vollbringen sie Bestleistung und entwickeln ihre Algorithmen dabei während des Betriebs stetig weiter. Sensoren und Kameras berichten selbstständig, wenn etwas hakt. Software-Probleme beheben die Algorithmen selbst. Wenn das nicht geht, klinken sich externe Programmierer aus anderen Erdteilen ein. Für mechanische Probleme ordert das System automatisch einen selbstständigen Spezialingenieur. Ein autonom fahrender LKW bringt die Rohstoffe und holt die fertige Ware ab. Die Produktion wird just in time angeworfen, wann immer Kunden eine Bestellung aufgeben. Es gibt keine Über- oder Unterproduktion. Die Produkte werden direkt vom LKW mit Drohnen zu den Kunden gebracht, die mit ihrem Smartphone signalisieren, wo sie sich bei Auslieferung befinden. Menschen braucht es hierzu nur als Konsumenten. Der Rest läuft von selbst.Was wie eine Zukunftsvision klingt, ist keine drei Schritte von uns entfernt - die Produktionsstätte der Zukunft. Der Sportartikelhersteller Adidas baut bereits eine erste vollautomatische Fabrik in Deutschland. Im 19. Jahrhundert begann die Massenproduktion, im 20. Jahrhundert wurde sie nach Fernost verlagert und durch günstige Lohnarbeiter verrichtet - und jetzt findet sie wieder bei uns statt. Aber die Arbeitsplätze sind auf ein Minimum reduziert und konkurrieren weltweit über Online-Plattformen.Nicht nur in der Produktion von Waren stehen neue Zeiten an. In allen repetitiven Arbeitsabläufen übernehmen Computer, Algorithmen und Roboter vielfältige Arbeitsschritte. Das macht die Produktion billiger, da keine Lohnkosten anfallen und es nie menschelt. Es treffen dabei zwei sich beschleunigende Entwicklungen aufeinander: Die Maschinen nehmen uns die Arbeit ab und die verbleibende Arbeit wird zunehmend flexibilisiert. Der Arbeitsplatz, wie wir ihn kennen, verliert an Bedeutung.Diese technologische Revolution verhilft uns zu nie geahntem Wohlstand - allerdings profitieren heute längst nicht alle davon. Sie gleicht einem Erdbeben, das die Fundamente unserer Lebens- und Arbeitswelt umwirft. Unser Sozialsystem ist diesen Zeiten nicht gewachsen. Kein Wunder - es ist über 130 Jahre alt. Damals war es die revolutionäre Antwort Otto von Bismarcks auf die drängenden Fragen und sozialen Verwerfungen der Industrialisierung. Heute gehört es ins Museum. Neue Fragen brauchen neue Antworten. Kein technischer Gegenstand aus der damaligen Zeit hat heute noch Bestand, weder die ersten Autos oder Eisenbahnen noch Maschinen und Fabriken. Warum aber gilt das nicht für unser Sozialsystem? Es ist noch immer auf ein traditionelles Arbeits- und Familienmodell ausgerichtet - ein Vater arbeitet lebenslang fest angestellt im selben Beruf, die Mutter leistet die Familienarbeit und betätigt sich nebenbei ehrenamtlich. Wo ist da Raum für individualisierte Lebensläufe, für Gleichberechtigung, Flexibilisierung, Globalisierung? Dabei arbeiten schon heute Scharen von Selbstständigen nur noch im Projekt-Modus, sei es als Kurierdienst, Reinigungskraft, Unternehmensberater oder Webdesigner. Online-Plattformen und Apps vermitteln die Aufgaben kurzfristig und global.Die Sozialsysteme haben die Flexibilisierung und Globalisierung der Arbeit nicht mitgemacht. Sie sind weiterhin an Nationalstaaten und feste Arbeitsplätze gebunden. Aber heute werden Erwerbsbiografien, die früher durch einen Beruf, nämlich die "Berufung" geprägt waren, zu Projekt-Portfolio- und Aufgaben-Hopping-Biografien. Sowohl die digitale Elite als auch ein in Amerika neu entstehendes digitales Proletariat von Clickworkern und per App orderbaren Dienstleistern passt nicht ins System der alten Kategorien von Wohlfahrtssystemen und Rentenversicherungen.Was es braucht, ist eine Sozialrevolution. Sie fordert ganz neue Ideen, die unser soziales Miteinander und die sozialen Sicherungssysteme grundsätzlich neu denken und umsetzen. Die digitale Revolution führt ohne Sozialrevolution ins Chaos. Das lehren uns nicht zuletzt die verheerenden gesellschaftlichen Auswirkungen der Industriellen Revolution: Revolten, erstarkender Nationalismus und Kriege waren damals überall in Europa die Folge. Es gibt kaum einen Staat, der die Industrielle Revolution friedlich überstanden hat. Trump, Le Pen, Brexit - auch heute rebellieren unter anderen die zurückgelassenen Arbeiter und verhelfen Heil versprechenden Nationalisten an die Macht. Das Hauptwahlversprechen von Donald Trump war "to bring back the jobs" - die Jobs wieder zurück in die USA zu bringen, auch wenn das vielleicht so nie mehr möglich sein wird.Wenn wir aus der Geschichte der letzten hundertfünfzig Jahre etwas gelernt haben sollten, dann dass wir den sich notwendig ergebenden, fast natürlich über uns kommenden wirtschaftlichen und technologischen Revolutionen aktiv und bewusst gesellschaftlich und individuell etwas gegenüberstellen müssen, um Chaos zu verhindern. Das eine ereilt uns, das andere müssen wir erringen. Es braucht Ansätze, um die Vielfalt der heutigen und zukünftigen Welt abzubilden, die global vernetzte Wirtschaft widerzuspiegeln und den Menschen in seinem individuellen, internationalen und sich wandelnden Lebensentwurf anzuerkennen.Führt die digitale Transformation zu paradiesischen Zuständen oder zu einem entfesselten globalen Turbokapitalismus? Zu Maschinen, die uns von der Arbeit befreien und ein "neues Athen" möglich machen, oder zur Versklavung der Menschen durch Maschinen? Es ist offen. Es liegt an uns, diese Transformation zu gestalten. Weil die Veränderungen alle betreffen, müssen wir uns auch alle damit befassen. Wir müssen der technologischen Revolution eine entsprechende Sozialrevolution gegenüberstellen. Ein Schluss, zu dem heute nicht nur Kapitalismuskritiker kommen, sondern Ökonomen aus allen politischen Lagern und vor allem auch immer mehr Unternehmer.Im vorliegenden Buch blicken radikale Denker unserer Zeit in die Zukunft, darunter führende Wissenschaftler, bekannte Investoren und erfahrene Politiker. Gemeinsam entwickeln sie in Analysen und Ausblicken, wie eine Sozialrevolution gelingen kann. Dabei kommen so politisch konträre Denker wie der ehemalige griechische Finanzminister Yanis Varoufakis und Michael D. Tanner vom einflussreichsten libertären Think Tank der USA, dem Cato Institute, zusammen. Es werden Ideen diskutiert vom bekannten Investor Albert Wenger oder dem Hirnforscher Gerald Hüther, von Natalie Foster, der Vorkämpferin für die Rechte von Arbeitern in der Digitalwirtschaft, bis zum prominentesten Gewerkschafter der USA, Andrew L. Stern. Der Wirtschaftsprofessor Erik Brynjolfsson vom MIT, der mit der "Vierten Industriellen Revolution" das Thema des Davoser Weltwirtschaftsforums 2016 gesetzt hat, bringt ebenso Vorschläge ein wie Robert B. Reich, ehemaliger US-Arbeitsminister unter Bill Clinton und Bestsellerautor.Das Buch geht dabei den Weg von früheren sozialen Sicherungsformen über eine Analyse der Digitalisierung bis hin zu neuen Ideen für die Gesellschaft von morgen. Das beinhaltet die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens ebenso wie neuartige vertrauensbasierte Versicherungssysteme. Schließlich werden die individuellen Grundlagen der Sozialrevolution untersucht und die Frage gestellt: Braucht eine Gesellschaft mit technologischer künstlicher Intelligenz vielleicht auch eine neue menschliche künstlerische Intelligenz?Die Zeit drängt. Es drohen Massenentlassungen und politische Verwerfungen. Wir müssen Wege finden, wie die technologische Revolution zu einer lebenswerteren Gesellschaft führt und wie eine soziale Sicherung im 21. Jahrhundert gelingen kann.Die wesentlichen Positionen der Autoren fassen wir im Kapitel "Auf den Punkt gebracht" am Ende des Buches zusammen.Börries Hornemann und Armin Steuernagel,Berlin/New York, Januar 2017Was kommt nach Bismarck?Was uns die Geschichte der Sozialsysteme lehrtArmin SteuernagelUm über soziale Sicherheit zu sprechen, müssen wir mit einfachen Fragen beginnen: Wer bringt mir Tee ans Bett, wenn ich krank bin? Wer hilft mir, wenn ich Hunger habe, aber kein Einkommen? Wer gibt mir Sicherheit vor dem Unberechenbaren im Leben? Aber auch: Wer unterstützt mich, wenn ich jung und in Ausbildung oder zu alt für den eigenen Broterwerb bin? Die Antwort war seit jeher und ist noch heute: Es sind letztlich immer andere Menschen, die für mich sorgen. Menschen, mit denen ich verbunden bin. Früher mein Clan, meine Familie, und heute Mitbürger, die zum Beispiel in gemeinsame Rentenkassen einzahlen. Die "soziale Sicherheit", wie wir es heute nennen, wird immer von Gruppen ermöglicht. Nur hat sich der Charakter dieser Gruppen mit der Zeit entscheidend verändert, und gleichzeitig die Nöte, in denen wir auf die Gruppe angewiesen sind. Immer wenn sich die soziale Sicherung nicht an die neuen Nöte anpasste, wie zum Beispiel während der massenhaften Verarmung von Arbeitern im Zuge der Industriellen Revolution, kam es zu Chaos, Revolutionen, Kriegen.Stehen wir heute vor einem ähnlich großen Umbruch wie während der Industriellen Revolution? Und müssen wir soziale Sicherung für das 21. Jahrhundert neu erfinden? Antworten gibt uns vielleicht ein Rückblick auf die großen Veränderungen in der Geschichte und insbesondere auf die Entstehung der sozialen Sicherung unserer Vorfahren.Jäger und SammlerDie sich gegenseitig absichernden Gemeinschaften waren in der Zeit der Jäger und Sammler - so viel wir heute wissen - einzelne Stämme und Clans. Es waren übersichtliche Gemeinschaften - jeder kannte jeden, jeder hatte ein Auge für jeden und auf jeden. Wenn es einem Gruppenmitglied schlecht ging, half die Gemeinschaft, und wenn jemand sich nicht im Sinne der Gruppe verhielt, sah das jeder und es konnte von jedem bestraft werden. Die Gruppe gab Sicherheit, versorgte Kranke, Jung und Alt, aber sie kontrollierte und überwachte auch. Soziale Sicherheit und Unfreiheit durch Gruppenkontrolle gingen Hand in Hand.Familie und BodenMit der Agrarrevolution und der Sesshaftwerdung um circa 10000 v. Chr., welche die Menschen von der Jagd auf die Felder brachte und sie in mancher Hinsicht aus der Abhängigkeit von der Natur befreite, änderte sich auch die soziale Sicherung - zumindest teilweise. Für soziale Sicherheit war man nicht mehr von Stämmen und Clans abhängig. Es genügte, wenn man eine Familie und fruchtbaren Boden zur Bewirtschaftung hatte. Im alten Griechenland, im alten Rom, im Mittelalter und noch vor Kurzem war die Bauernfamilie auf dem Land der Hort der sozialen Sicherheit: Familie war Lebensverbund, Arbeitsverbund, Fürsorgeverbund, Bildungsinstitution und Blutsverwandtschaft in einem.Gemeinschaft und GenossenschaftIn der Stadt entstanden früh auch familienähnliche Gemeinschaften, deren Mitglieder füreinander sorgten. Zum Beispiel die Eranos-Vereine, die nach dem 6. Jahrhundert v.Chr. im antiken Griechenland auftraten. Ihre Hauptzwecke waren Geselligkeit sowie kultische und religiöse Handlungen, ihr Nebenzweck aber war soziale Sicherheit. Ging es jemandem schlecht, benötigte einer Geld, um aus der Gefangenschaft freigekauft zu werden oder sich von drückenden Schulden zu befreien, so wurden die Mitglieder dazu aufgerufen, einen Beitrag zu spenden oder Geld zu verleihen. Es waren in diesem Sinne erweiterte Familien. Auch später im alten Rom gab es mit den sogenannten collegia tenuiorum ähnliche Zusammenschlüsse von Menschen. Auch bildeten sich viele Genossenschaften von Handwerkern oder Seeleuten, die sich gegenseitige Unterstützung zusicherten.Unsere Vorfahren verließen sich bei der sozialen Sicherheit zumeist auf kleine Gemeinschaften. Sie waren von gegenseitiger Verwandtschaft oder zumindest guter Bekanntschaft, Vertrauen und Übersichtlichkeit geprägt. Die soziale Absicherung war eingebettet in ein gemeinsames Leben und Arbeiten auf dem Hof, in Geselligkeit beim Gastmahl oder in Genossenschaftstreffen. In einigen wenigen Großstädten des alten Rom gab es zwar schon erste an unseren heutigen Wohlfahrtsstaat erinnernde steuerfinanzierte Sozialhilfe-Systeme, die ganz anders als die hier beschriebenen Sozialgemeinschaften funktionierten, aber sie hatten kaum Bedeutung, weil sie das Überleben eines Einzelnen nicht wirklich absichern konnten. Konfrontiert mit den schwierigen sozialen Verhältnissen nach den Massenzuströmen in die Städte, setzte sich Julius Cäsar dafür ein, Stadt-Arbeitern ein Grundstück auf dem Land zu geben, auf dem sie wieder eine Land-Familiengemeinschaft gründen konnten, um sich von den Früchten der Erde zu ernähren und sich gegenseitig zu versorgen.Bismarck und die IndustrialisierungNachdem auch das Mittelalter die soziale Sicherung in kleinen Gemeinschaften sichergestellt hatte, in Gilden, Orden und Genossenschaften oder indem kirchliche Institutionen sich vor allem um die Armen kümmerten, änderte sich das mit der Industrialisierung, genauer gesagt vor rund 130 Jahren mit dem deutschen Reichskanzler Otto von Bismarck. Die Industrielle Revolution veränderte das Familien- und Arbeitsleben und brachte die "soziale Frage", wie man damals sagte, neu auf den Tisch. Vormals selbstständige Bauern und Handwerker strömten in die Städte und drängten in die neu entstandenen Fabriken und Maschinenhallen. Aus selbstständigen, in Familienstrukturen eingebetteten und so sozial abgesicherten Selbstversorgern wurden abhängige Angestellte, die keine große Gemeinschaft mehr um sich hatten. Sie bildeten die neue Proletarierklasse. Auf einmal konnten Menschen arbeitslos werden. Diese "Arbeitslosigkeit" hatte es auf dem Land nicht gegeben. Aus Handwerkern, die ihr Handwerk in dem Glauben gelernt hatten, es wie ihre Väter ihr gesamtes Leben lang auszuführen, wurden Maschinenbediener, die flexibel sein und bei Arbeitslosigkeit möglichst schnell einen neuen Beruf erlernen mussten. Wir können uns den Umbruch von der Agrar- zur Industriegesellschaft gar nicht einschneidend genug vorstellen. Er hatte Massenarbeitslosigkeit, eine Prekarisierung der Lebensverhältnisse und, daraus resultierend, soziale Unruhen zur Folge. Bismarck wollte die Monarchie retten. Die "rote Gefahr", wie Bismarck die Kommunisten nannte, erhielt großen Zulauf, und daher griff er zu einem damals völlig neuen Mittel, welches die soziale Absicherung revolutionierte.Die Befreiung - der WohlfahrtsstaatBismarck führte in den 1880er und 1890er Jahren umfassende, zentral organisierte staatliche Versicherungen ein und begründete damit den Wohlfahrtsstaat: Krankenversicherung, Unfallversicherung und Pensionskassen. Sein Ziel war es, die Menschen, wie er selbst sagte, "an den Staat" und die Monarchie zu binden und sie "zu bestechen", damit sie nicht anfällig für Demokratie und Kommunismus würden. Auch wenn er diese Ziele verfehlte, so wurde doch erstmals in der Geschichte für Millionen Menschen eine soziale Sicherheit jenseits von Familienverbänden und kleinen Gemeinschaften geschaffen. Bismarck erweiterte sozusagen die Familiensolidarität zu einer Nationalstaatssolidarität. Arbeitende Menschen waren nicht mehr allein dafür zuständig, ihre arbeitsunfähigen Eltern und Angehörigen zu finanzieren, sondern jeder trug einen kleinen Teil seines Arbeitseinkommens dazu bei, um die Gesamtheit aller Renten zu tragen. Aus der Solidarität von Kleingruppen wurde so eine gesellschaftliche Solidarität. Damit wurde die Verbindung zwischen Bedürftigen und denen, die für sie aufkamen, gelöst: ein beispielloser Prozess der Anonymisierung. Die noch existierenden, dezentral organisierten Armenvereine in Deutschland, rund 8000 an der Zahl, lösten sich langsam auf. Der Wohlfahrtsstaat übernahm nun die Rolle des Schutzpatrons. Das hatte auf der einen Seite eine enorm befreiende Wirkung. Der Gruppenzwang war Vergangenheit. Sich mit der Familie zu zerstreiten hieß nicht mehr, sein Überleben aufs Spiel zu setzen. Nun gab es den Staat, der für alle sorgte. Vergangenheit war damit auch das Prinzip der Dorfgemeinschaften, Gilden oder Genossenschaften, die den Einzelnen noch direkt miterleben und kontrollieren und aus Mitgefühl unterstützen oder zur Strafe ächten konnten. Das Überleben wurde von der unmittelbaren Lebens- und Arbeitsgemeinschaft entkoppelt. Eine ferne, anonyme, große Gemeinschaft übernahm stattdessen das Patronat. Mitgefühl und auch die Abhängigkeit vom Mitgefühl der anderen wurde durch allgemeine und verlässliche Unterstützungsregeln ersetzt. Gruppenzwänge entfielen, dafür entstanden harte Bedingungen der Ein- und Auszahlung.Neue Zwänge der Anonymität und des MisstrauensDiese Befreiung von der Gruppe führte zu zwei neuen Entwicklungen: der Steuerbürokratie und der Wohlfahrtsbürokratie.War früher noch bekannt, für wen eine Zahlung bestimmt war, wessen Krankheit zum Beispiel welche Kosten verursachte, so ist diese direkte Begegnung des Zahlers mit dem Geldempfänger seit Bismarck verschwunden. Steuerzahler oder Pensionskassen-Einzahler tragen allgemein zur Deckung der Kosten bei. Aber ein Einzahler weiß nicht, ob er mit seiner Zahlung zum Beispiel den Pfleger der netten alten Dame im Nachbarhaus finanziert oder die Medikamente eines sehr weit entfernten "unverschämten Bürgers", der vielleicht das Wohlfahrtssystem austrickst und missbraucht. Diese Anonymisierung schafft Freiheit, weil Einzahler sich nicht mit individuellen Biografien auseinandersetzen müssen. Sie nimmt aber auch die Möglichkeit des Mitgefühls und schafft Misstrauen und sinkende Zahlungsbereitschaft. Wenn das Wissen über den Adressaten des Geldes nicht mehr da ist - wieso sollte man dann überhaupt noch zahlen? Gibt es nicht vielleicht Möglichkeiten, die Zahlung zu umgehen? Es kommt zu Steuerhinterziehung. Das fordert wiederum die Steuerbehörden heraus, die eine Kontroll- und Sanktionsbürokratie aufbauen, was die Verwaltungskosten steigen lässt. Immer mehr Steuerfahnder zur Eintreibung der Steuerschuld werden nötig. Aus individueller Unterstützung eines hilfsbedürftigen Gruppenmitglieds - aus Reziprozität, Mitgefühl oder Gruppenzwang - wird ein neuer Zwang: der Zwang des allgemeinen Gesetzes.Hatten die kleinen Gemeinschaften durch die Nähe zwischen ihren Mitgliedern und das aufgebaute Vertrauen wenige Missbrauchsfälle, weil erstens jeder wusste, wem er schaden würde, und weil zweitens Missbrauch schnell erkannt werden konnte, so brauchte es in einem anonymen System hierfür eine teure Verwaltung. Das Geld kam aus einem anonymen Topf, weshalb man nicht eine konkrete Person oder Gemeinschaft, sondern einen anonymen Staat betrog. Jetzt konnte nicht einfach mehr in jedem Fall individuell geholfen werden, sondern man brauchte klare Regeln, wann Geld gezahlt wird und wann nicht. Wann gilt jemand als arbeitsunfähig oder als krank? Wie lange wird bei einer Krankheit eine Lohnfortzahlung gewährleistet? Was passiert, wenn sich jemand nicht um eine neue Arbeitsstelle kümmert? Das Mitgefühl musste sozusagen "verrechtlicht" und alle Fälle mussten vorab geregelt werden. Perfekte Regeln sollten geschaffen werden - und das versuchen wir bis heute. Regularien, die alles festlegen und durch austauschbare Sozialbeamte ausgeführt werden können, sind weiterhin das soziale Ideal. Mit dieser Rationalisierung, Bürokratisierung und Anonymisierung wurde Stück für Stück der individuelle Mensch über Bord geworfen. Er kommt in den Gesetzen nicht mehr vor. Während früher die Gemeinschaften noch Rücksicht auf das Individuum nehmen konnten und für individuelle Fälle je individuelle Regelungen fanden, so muss seit Bismarck jeder individuelle Vorfall in eine überindividuelle, allgemeine Form übersetzt werden können: in die Gesetze der Wohlfahrtsbürokratie. Wer sich nicht so verhält, wie es vorgeschrieben ist, und einen individuellen Lebenslauf hat, der fällt durch das Raster. Wer über längere Zeit die Eltern zu Hause pflegen will und dafür finanzielle Unterstützung braucht, der hat keine Gemeinschaft mehr, die das trägt, und kein Gesetz, das genau auf ihn zugeschnitten ist. Gerade die rationale Organisation der Wohlfahrt führt zu einer auf das Individuum bezogenen Irrationalität, wie es Max Weber in seinen soziologischen Beschreibungen der Bürokratie schon vor 100 Jahren festhielt. Vorschriften, die ausgeführt werden müssen, "weil das so vorgegeben ist", und nicht, weil das an dieser Stelle rational Sinn ergibt, sind irrational. Das ändert die Position des Bedürftigen. Er fühlt sich als Opfer einer Wohlfahrtsmaschinerie, die ihn nicht als Menschen sieht, sondern ihm nur Etiketten anheftet und ihn danach behandelt. Dankbarkeit, die jemand vielleicht früher noch gegenüber der ihm helfenden Gruppe zeigte, weicht jetzt einer Undankbarkeit, einem Anspruchsdenken und einer Trotzhaltung. "Wenn ich schon so behandelt werde, dann versuche ich jetzt auch, jeden Euro rauszuholen, den ich kriegen kann." Ja, die Regeln, die zur Verhinderung von Missbrauch geschaffen werden, erzeugen neuen Missbrauch, der wieder durch mehr Regeln verhindert werden soll. Misstrauen scheint eine sich selbst erfüllende Prophezeiung zu sein, ein Teufelskreis. Darum schränkt die Sozialgesetzgebung die individuelle Freiheit immer mehr ein.21. Jahrhundert - die Perfektionierung der BürokratisierungDie durch Bismarck angestoßene Dynamik hat sich mit dem Beginn des 21. Jahrhunderts rasant verstärkt. Als Hartz-IV-Empfänger muss man heute nicht nur die offizielle Erlaubnis der Verwaltung haben, um auf Reisen zu gehen oder die Stadt für einen Landaufenthalt zu verlassen, sondern die Ämter haben direkte Einsicht in Bankkonten, sie dürfen regelmäßig Hausbesuche abstatten und zum Beispiel anhand der Zahl von Zahnbürsten kontrollieren, ob wirklich nicht mehr Leute in der Sozialwohnung wohnen, als offiziell gemeldet. Gibt die alleinerziehende Mutter ihr Kind für ein paar Tage zum Vater - so die neuesten Gesetze -, muss sie das dem Amt melden und bekommt für diese Tage das staatliche Unterhaltsgeld gestrichen. Wird auch nur 1 Euro von einem Sozialhilfeempfänger hinzuverdient, muss dies gemeldet werden und wird von der Sozialhilfe abgezogen. Es ist vermutlich nur noch eine Frage der Zeit, bis neue Skandale die Gemüter erhitzen und die Ämter neue Befugnisse bekommen werden, Sozialhilfeempfänger noch umfassender zu überwachen. Die Geodaten des Smartphones können Aufschluss geben, wo sich jemand aufhält und ob er sich an die ihm auferlegten Regeln hält. Die Bürokratie der Wohlfahrtsstaaten kann mit den neuen digitalen Technologien vollends perfektioniert werden. Statt Beamten, die vielleicht noch die individuellen Umstände einer Person in Betracht ziehen, kann ein nicht bestechlicher und nicht durch Mitgefühl weich werdender Algorithmus die Wohlfahrtsbürokratie ganz gesetzestreu ausführen. Schon allein der Kostendruck, der auf den Wohlfahrtssystemen lastet, wird Staaten in diese Richtung drängen.Die beschriebene Maschinerie der Bürokratie erstreckt sich auch auf private Formen der Versicherung. Misstrauen regiert auch hier. Fragt man Chefs von Versicherungen hinter vorgehaltener Hand, so geben sie zu: Inzwischen ist der größte Kostenpunkt für Versicherungen die Rechtsabteilung gegen Versicherungsbetrug. Wer hat schon ein gutes Verhältnis zu seinen Versicherungen? "Sie sind teuer, und wenn man sie braucht, zahlen sie nicht" - so das allgemeine Gefühl. Versicherungsbetrug wird als Kavaliersdelikt angesehen. In der Folge reagieren die Versicherungen wie die Wohlfahrtsstaaten mit Überwachungsmaßnahmen. Schon heute bekommt man eine günstigere Krankenversicherung, wenn man mit einer App nachweist, dass man regelmäßig Sport treibt. Schon heute gibt es Geräte, die im Auto installiert werden und den Fahrstil verfolgen, um den Versicherungstarif entsprechend anzupassen.Das zeigt: Mit der großen Befreiung aus der kleinen Gemeinschaft haben wir uns unter das Joch der Kategorisierung und Regulierung der großen Gesellschaft begeben. Ein abstraktes, anonymes Joch, eines, für welches wir keinen Verantwortlichen finden können. Wir haben uns unabhängig von der "Gruppe der Anderen" gemacht und sind wieder abhängig geworden, weil wir den "individuellen Anderen" aus dem Blick verloren haben und nach Mustern entscheiden. Mit dem Blick für die individuellen Anderen haben wir auch das Vertrauen verloren. Ein allgemeines Misstrauen formt unsere sozialen Einrichtungen und produziert weiteres Misstrauen und Unfreiheit. Wir haben vergessen, dass wir erst wirklich frei leben können mit und dank anderer, die uns freiwillig geben, was wir brauchen, ohne Bedingungen - seien es die Bedingungen des Gruppenzwangs oder der Wohlfahrtsbürokratien.Technologische Revolution und Flexibilisierung der ArbeitsweltNur etwas über 100 Jahre nach der Industriellen Revolution stehen wir inmitten der nächsten technologischen Revolution: der Digitalisierung. Sie wird die Gesellschaft und Arbeitswelt genauso tiefgreifend verändern wie ihre Vorgängerin, die Industrialisierung. Bismarcks Kopplung der Versicherungssysteme an den Nationalstaat und an Arbeitsplätze erweist sich dabei zunehmend als Problem. Menschen halten sich weder beim Arbeiten noch beim Wohnen an Grenzen. Die "Generation easyJet" arbeitet heute in Barcelona, morgen in Zürich und übermorgen in Stockholm. Tausende haben einen Wohnsitz in Polen, arbeiten in Berlin oder London als schlecht bezahlte Hilfskräfte und schicken das Geld, das übrig bleibt, zu den Kindern und Alten in die Heimat. Andere arbeiten in der "Gig-Economy" einzelne Aufträge für internationale Arbeitgeber auf Online-Plattformen wie "Upwork" ab und fallen durch alle Raster. Während früher die Handwerker oder Bauern für ein ganzes Leben ihre "Berufung" ausübten und Angestellte und Arbeiter in der Post-Industrialisierung einige Male im Leben ihren Arbeitgeber wechselten, wobei sie für die Zwischenzeiten eine Arbeitslosenhilfe beantragen konnten, kündigt sich heute allgemein das Verschwinden von festen Arbeitsplätzen und deren Ersetzung durch Arbeitsaufgabenmärkte an. Wenn ich heute eine bestimmte Aufgabe vergeben möchte, kann ich online auf einer Plattform auf ein Heer von Arbeitskräften zugreifen, die auf der ganzen Welt verteilt sind, jederzeit bereit, für mich zu arbeiten. Immer mehr Menschen sind für ein paar Stunden Uber-Fahrer oder fahren als Fahrradkurier für "Deliveroo" durch Berlin oder helfen als "Clickworker" aus und fotografieren Supermarktregale als outgesourcte Marktbeobachtungsabteilung von Lebensmittelgiganten. Ihre soziale Absicherung kann durch keine noch so gute Kategorisierung und Regulierung gesichert werden. Vollzeitjobs und geradlinige Erwerbsbiografien sind nicht mehr selbstverständlich, ja, sie werden atypisch. An diese individuellen Arbeitsformen sind unsere sozialen Sicherungssysteme nicht angepasst, eventuell sogar nicht anpassbar. Gerade die Befreiung aus den alten Gemeinschaften durch die Wohlfahrtsbürokratie hat, so scheint es, einen Individualisierungsprozess in Gang gesetzt, der dieselbe Wohlfahrtsbürokratie sprengen wird. Der Wohlfahrtstaat ermöglichte erst die Emanzipation von Familie, Eltern und scheinbar vorbestimmten Lebensläufen -, dadurch ist er Mit-Ermöglicher der bunten Erwerbsbiografien, die ihn heute überfordern.Die digitale Revolution führt nicht nur zu einer nie dagewesenen Flexibilisierung der Arbeitswelt. Robotisierung und Automatisierung ersetzen auch alle Arbeit, die berechenbar ist. Glaubt man Experten, betrifft das fast die Hälfte aller heute anfallenden Tätigkeiten. Das heißt: Entweder müssen wir als Gesellschaft Wege finden, wie wir alle Menschen an den Produktivitätsgewinnen teilhaben lassen, damit diejenigen, die dann keinen Arbeitsplatz mehr haben, weiter leben können. Oder wir müssen - wenn wir davon ausgehen, dass es immer genügend Arbeit geben wird - soziale Sicherungssysteme schaffen, die den Menschen ein Polster, Sicherheit und Freiraum gewähren, um neue Betätigungsfelder zu suchen, Neues zu erlernen und sich weiterzubilden. Dieser Freiraum fehlte beim Übergang von der Agrargesellschaft zur Industriegesellschaft - und sein Fehlen führte zu großen sozialen Unruhen und dem Erstarken von reaktionären Kräften. Diesen Fehler sollten wir nicht wiederholen.Post-Bismarck - die SozialrevolutionEs wird deutlich: Unsere Wohlfahrtssysteme sind nicht bereit für das 21. Jahrhundert. Die Spannung zwischen den Nöten der Menschen und den starren Regeln nimmt zu. Daraus sollten Konsequenzen gezogen werden. Es gilt auszubrechen, wieder auf den Einzelnen zu schauen und die oben skizzierte Vertrauensfrage zu stellen. Gewinnen wir neues Vertrauen zu unseren Mitmenschen? Das funktioniert nur mit Einrichtungen der sozialen Sicherheit, die uns aus dem anonymen Zwang der Regeln und Algorithmen befreien, die horrenden Verwaltungskosten senken sowie soziale Sicherheit und Freiheit möglich machen. Das können neue Formen der staatlichen Sicherung sein, die weniger bevormundend sind (wie zum Beispiel ein Grundeinkommen), oder eine moderne Form von Eranos-Vereinen. Dass das tatsächlich möglich ist, zeigen inzwischen Dutzende Start-ups und Organisationen, die in den Kapiteln "Die Zukunft der sozialen Sicherung" und "Vertrauen zahlt sich aus" im hinteren Teil des Buches dargestellt werden. Sie setzen auf Absicherung über Kleingruppen, die zu größeren Gruppen zusammengeschlossen sind und sich gegenseitig in Notfällen unterstützen.Genauso, wie Bismarck mit den sozialen Folgen der Industrialisierung zu tun hatte, genauso, wie er einer zunehmenden Polarisierung der Gesellschaft entgegenwirken wollte, genauso stehen wir heute vor der Herausforderung, mit den Folgen einer Digitalisierung, Automatisierung und Robotisierung umzugehen. Die Arbeitswelt wird nicht nur flexibler, sie wird - wie es Erik Brynjolfsson beschreibt - grundlegend verändert. Verunsicherung spüren wir schon heute, Polarisierung auch. Eine Massenarbeitslosigkeit wie während der Industriellen Revolution ist uns bisher erspart geblieben, doch droht ein solches Szenario mit jedem technischen Durchbruch näher zu kommen. Daher stellt sich die Frage: Brauchen wir vor dem Hintergrund all der Veränderungen der technologischen Revolution nicht eine soziale Veränderung, eine Sozialrevolution, die ähnlich revolutionär ist wie die bismarckschen Sozialreformen?
Inhalt
InhaltEinleitung 11Was kommt nach Bismarck? 15Was uns die Geschichte der Sozialsysteme lehrtArmin SteuernagelUnbegrenzte Möglichkeiten 27Wie uns der technologische Fortschritt zu neuen Fragen und Antworten führtAlbert WengerDas nächste Maschinenzeitalter 41Die Auswirkungen von Maschinen-Intelligenz auf unsere WirtschaftErik BrynjolfssonChancen einer digitalen Ökonomie 51Wie Soziales und Digitales voneinander profitierenDirk HelbingJenseits des Kapitals 61Von Dingen und Daten oder: Wie Kapitalgut zu Kulturgut wirdGeorg HaslerDie Zukunft der Gewerkschaften 75Vom Recht auf Arbeit zum Recht auf EinkommenAndrew L. SternWie kann der Kapitalismus überleben? 87Über technologischen Wandel und bedingungsloses GrundeinkommenRobert B. ReichKapitalismus und Freiheit 101Warum der Kapitalismus ein Grundeinkommen erforderlich machtYanis VaroufakisWohlfahrt oder Eigenverantwortung? 111Das bedingungslose Grundeinkommen aus liberaler SichtMichael D. TannerFlexibilität und Stabilität 133Wie entwickeln wir Sozialleistungen für Selbstständige?Natalie FosterDie Zukunft der sozialen Sicherung 143Von Misstrauens- zu VertrauenssystemenArmin SteuernagelVertrauen zahlt sich aus 157Was braucht es, damit sich Menschen gegenseitig versichern?Börries HornemannDie neuen Wirs 171Welche neuen Formen des sozialen Miteinanders gibt es heute?Börries HornemannSelbstorganisation sozialer Systeme 185Die Transformation sozialer Beziehungen als Folge innovativer TechnologienGerald HütherDie Aufhebung des Menschen 191Über Individualität und Sozialität oder: Wer bin ich, wenn wir zusammen sind?Philip KovceAuf den Punkt gebracht 199Die Autoren 205
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