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Feuerball

Thriller

cbj
Erschienen am 01.12.2008
5,00 €
(inkl. MwSt.)

Lieferzeit unbestimmt

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783570302651
Sprache: Deutsch
Umfang: 224 S.
Format (T/L/B): 2 x 18.2 x 12.5 cm
Lesealter: 12-99 J.
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Gefährliches Verwirrspiel Messerscharfe Spannung. - nervenzerreißender PSYCHOTERROR, actionreiche ERFOLGUNGSJAGDEN, LEBENSGEFAHR - vor diesen Thrillern wird eindringlich gewarnt! Nebenwirkungen wie akute Schlaflosigkeit, Herzrasen und schweißnasse Hände sind nicht auszuschließen. Der Brandanschlag, bei dem Jens Vater ums Leben kam, blieb nicht der letzte. Der Feuerteufel wütet weiter und Jens wird von albtraumhaften Visionen heimgesucht. Was ist noch Realität und was das Produkt seiner Fantasie? Jens glaubt, den Täter zu kennen, aber kann er sich selbst trauen?

Leseprobe

Jedes Kind konnte in diesen Tagen das TLF 16/24 vom TLF 24/50 unterscheiden. Die Tanklöschfahrzeuge beherrschten das Stadtbild. Die Ichtenhagener Jungen beteten ihre Daten herunter wie noch vor Kurzem die Bundesliga-Ergebnisse. 2400 Liter Pumpenleistung pro Minute. 5000 Liter Wasser im Tank. 750 Liter Schaummittel. Schon von Weitem erkannten sie Löschgruppenfahrzeuge, kurz LF genannt. Großtanklöschfahrzeuge, die TLFs, kündigten eine heikle Situation an. Die Kinder sammelten inzwischen Autogramme von Feuerwehrleuten und änderten ihre Berufswünsche von Fußballer, Popstar oder Kapitän kurz in Feuerwehrmann. Ein Zeitungsausschnitt vom Feuer im Schulzentrum, versehen mit der Unterschrift vom Stadtbrandinspektor oder noch besser vom Kreisbrandinspektor, brachte mehr als ein Autogramm vom Bundesligatorwart Hartmut Businski, und der war in Ichtenhagen ein Held. Vor der Kathedrale nickten die Feuerwehrleute den Gläubigen zu. Sie wollten ihnen das Gefühl geben, in Sicherheit zu sein. Überall, wo sich in diesen nervösen Tagen größere Menschenmengen versammelten, waren die uniformierten Brandbekämpfer dabei. Noch nie waren sich die Feuerwehrleute so wichtig vorgekommen, so geachtet und doch so hilflos. Niemand redete mehr davon, ihnen die Zuschüsse zu streichen. Ihre Ausrüstungen waren in den letzten Wochen auf den modernsten Stand gebracht worden. Geld spielte plötzlich keine Rolle mehr. Niemand hielt an dem Glauben fest, bei der Feuerwehr säßen nur dickärschige Wichtigtuer den ganzen Tag herum und spielten Karten. Jens Roth scheute vor der Kathedrale zurück. Er wäre am liebsten umgekehrt. Doch wie magisch zog ihn das TLF 24/50 an. Den Gruppenleiter kannte er aus der Zeitung. Der war als Erster auf das Dach des brennenden Arbeitsamtes geklettert. Mit der Axt hatte er die Bahn freigemacht für das Löschwasser. Jens erinnerte sich gut an ihn. Der Mann hatte der Presse ein wütendes Interview gegeben. Das Dach sei mehrfach mit Teerpappe belegt worden. An einigen Stellen zählte man später acht Schichten. Dadurch sei die Dachhaut dermaßen widerstandsfähig gewesen, dass Hitze und Rauch nur an Stellen austreten konnten, an denen das Dach bereits durchgebrannt war. Dies machte einen Innenangriff trotz schwerer Atemschutzgeräte praktisch unmöglich. Eine vernünftigere Verlegung der Teerpappe hätte so einen Großbrand erst gar nicht entstehen lassen. Jens verehrte diesen Mann. Er war für ihn der Inbegriff von Mut und Sachverstand. Stefanie warf die langen blonden Haare zurück und zerrte Jens weiter. »Komm. Glotz nicht so. Hier kann nichts passieren. Du siehst ja, sie passen auf uns auf. Außerdem. wer zündet denn eine Kirche an.« Mit Sicherheit würde sie heute den kürzesten Rock in der Kathedrale tragen. Sie war zwar nicht übermäßig gläubig, aber sie ging gern zur Kirche. Hier fiel sie in ihrem Outfit eher auf als in der Disco. Die kirschroten Lippen passten farblich exakt zum superkurzen Rock. Das Pickelgesicht neben ihr konnte unmöglich ihr Freund sein. Die Feuerwehrleute sahen ihr nach, als sie mit ihrem Bruder Jens zum Eingangsportal hinausschritt. Jeder von ihnen war bereit, sie zuerst zu retten und auf den Armen aus der Kirche zu tragen. Fast wünschten sie sich einen Brand. Sie gaben sich solche Gedanken nicht gern zu und sie schämten sich dafür. Aber sie hatten sie trotzdem. Jens sah nach oben. Das mächtige Gewölbe wurde von Rippen getragen, die seinen Druck zu den Pfeilern hinleiteten. Die Pfeiler schwankten auf einmal. Stürzte die Kathedrale ein? Merkten die Gläubigen nicht, in welcher Gefahr sie sich befanden? Die großen bunten Scheiben würden brechen. Er sah die Fensterrosen und Kriechblumen bereits nach innen splittern, in die Gesichter der singenden Gemeinde. Er wollte schreien, doch etwas hielt ihm von hinten den Mund zu. Er spürte den festen Griff einer strengen Hand. Er konnte die Lippen nicht bewegen. Er fürchtete, seine Zähne könnten dem Druck nicht länger standhalten. Neben ihm reckte Stefanie den Hals und bemer

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