Beschreibung
Persönlich, anrührend, manchmal geradezu beklemmend zeichnet Ute Scheub das falsche Leben des Mannes, der ihr Vater war - und liefert das Porträt einer ganzen Generation von deutschen Vätern. Ein Mann steht vor zweitausend Menschen auf, ruft 'Ich grüße meine Kameraden von der SS!', setzt eine Flasche Zyankali an die Lippen und trinkt - Stuttgart, Evangelischer Kirchentag 1969. 'Der Tod trat auf dem Weg ins Robert-Bosch-Krankenhaus ein', notiert Günter Grass, der diesen Manfred Augst in 'Aus dem Tagebuch einer Schnecke' porträtiert hat. 35 Jahre später stößt Manfred Augsts Tochter auf die Abschiedsbriefe, die Manuskripte und die Feldpostbriefe ihres Vaters. Eine erschütternde Spurensuche beginnt, bei der Ute Scheub mehr findet als nur ein einzelnes Schicksal. Wie viele jener Männergeneration, die Nachkriegsdeutschland geprägt hat, konnte Manfred Augst nicht über seine Erlebnisse im Krieg reden, schon gar nicht mit seinen Kindern, denen er nur ein ferner, liebloser Vater sein konnte. 'Er ist - buchstäblich - an seinem Schweigen erstickt.'