Beschreibung
Erzählungen»Jeder hat in einer Stadt seine persönliche Stadt.« »Ich bin ein Mensch vom Weg, am liebsten ist mir, im Zug zu sitzen zwischen den Ländern. Der Zug ist ein schönes Zuhause«, sagt Emine Sevgi Özdamar. Aber sie kommt auch an: an Orten wie »ihrem Hauptbahnhof« in Düsseldorf, in ihrer Wohnung dort, in Berlin Ost und West, in Amsterdam, in Istanbul in den Theatern, in Lied- und Gedichtzeilen. Die Erinnerung an Menschen, Bilder, Situationen, Gespräche und Telefongespräche, Kindheit, Leben und Tod alles verwebt sich mit genauen Beobachtungen des Hier und Jetzt zu einer Gedankenreise, die die Autorin auf ihre ganz eigene Weise in Bilder und Sprache formt. So versammelt dieser Band höchst lebendige und sehr persönliche Geschichten von der Erinnerung und Annäherung an Städte und Menschen, an Vertrautes und Fremdes. Emine Sevgi Özdamars Dankrede zum Erhalt des Adelbert-von-Chamisso-Preises rundet das Bild ab: mit ihrer Reise aus der türkischen in die neue, die deutsche Sprache.Was Joachim Sartorius zu ihrem Romandebüt Das Leben ist eine Karawanserei schrieb, gilt auch und gerade für dieses Buch: »Dem, der bereit ist, mitzugehen, schenkt die Özdamar ihre Gabe der Wahrnehmung.«
Autorenportrait
Emine Sevgi Özdamar, geboren am 10. August 1946 in der Türkei.Mit 12 Jahren erste Theaterrolle am Staatstheater Bursa im Bürger als Edelmann von Molière.1965 bis 1967 Aufenthalt in Berlin, Arbeit in einer Fabrik.1967 bis 1970 Schauspielschule in Istanbul.Erste professionellen Rollen in der Türkei als Charlotte Corday im Marat-Sade von Peter Weiss und als Witwe Begbick in Mann ist Mann von Bert Brecht.1976 an der Volksbühne Ost-Berlin.Mitarbeit bei dem Brecht-Schüler und Regisseur Benno Besson und bei Matthias Langhoff.1978 bis 1979 Paris und Avignon.Mitarbeit an Benno Bessons Inszenierung Kaukasischer Kreidekreis von Bert Brecht. Aufgrund der vorangegangenen Theaterarbeit Doktorandin an der Pariser Universität Vincennes.1979 bis 1984 Engagement als Schauspielerin beim Bochumer Schauspielhaus unter der Intendanz von Claus Peymann.Im Auftrag des Schauspielhauses Bochum entstand ihr erstes Theaterstück Karagöz in Alemania, erschienen im Verlag der Autoren, Frankfurt. 1986 im Frankfurter Schauspielhaus unter eigener Regie aufgeführt.Verschiedene Theaterrollen:Lieber Georg von Thomas Brasch, Regie Karge/Langhoff; Mutter von Bert Brecht; Weihnachtstod, Buch und Regie Franz Xaver Kroetz, Kammerspiele München; Im Dickicht der Städte von Bert Brecht, Freie Volksbühne Berlin; Faust, Regie Einar Schleef, Frankfurter Schauspielhaus; Die Trojaner von Berlioz, Regie Berghaus, Frankfurter Oper; Drei Schwestern von Anton Tschechow, Théâtre de la Ville, Paris, Regie Matthias Langhoff, Die Troerinnen von Euripides, Théâtre Amandière, Paris, Regie Matthias Langhoff.Seit 1982 freie Schriftstellerin. Emine Sevgi Özdamar lebt in Berlin.Bibliographie und Auszeichnungen: 1982 erstes Theaterstück Karagöz in Alemania, erschienen im Verlag der Autoren, Frankfurt. 1991 zweites Theaterstück Keloglan in Alemania, die Versöhnung von Schwein und Lamm, Verlag der Autoren, Frankfurt. 2001 drittes Theaterstück Noahi, Verlag der Autoren, Frankfurt. Noahi bearbeitet die Arche-Noah-Geschichte im Rahmen des Projektes Mythen für Kinder und wird im Frankfurter Schauspielhaus uraufgeführt. Erster Erzählband Mutterzunge, Rotbuch-Verlag, 1990. Der Erzählband Mutterzunge gehört zu den Best Books of Fiction published 1994 in America (Publisher's Weekly). Erster Roman Das Leben ist eine Karawanserei hat zwei Türen aus einer kam ich rein aus der anderen ging ich raus, Verlag Kiepenheuer& Witsch, Köln, 1992. Der Roman erscheint außer in Deutschland auch in Frankreich, England, Griechenland, Katalonien, Finnland, den Niederlanden, Spanien, Polen, der Türkei, Norwegen und Kanada. Ingeborg Bachmann Preis 1991 Walter Hasenclever-Preis 1993 Stipendium des Deutschen Literaturfonds 1992 New York-Stipendium des Deutschen Literaturfonds 1995 International Book of the Year, London Times Literary Supplement, 1994 Zweiter Roman Die Brücke vom Goldenen Horn, Verlag Kiepenheuer& Witsch, Köln, 1998 (auch als KiWi 554) Arbeitsstipendium der Landeshauptstadt Düsseldorf Adalbert von Chamisso-Preis 1999 Preis der LiteraTour Nord 1999 Im Frühjahr 2001 erschien ihr neuer Erzählband Der Hof im Spiegel Künstlerinnenpreis des Landes NRW im Bereich Literatur / Prosa, 2001 Dritter Roman Seltsame Sterne starren zur Erde, Verlag Kiepenheuer& Witsch, Köln, 2003 Literaturpreis der Stadt Bergen-Enkheim, Stadtschreiberin 2003 Erhielt am 21. November 2004 den Heinrich-von-Kleist-Preis Kunstpreis Berlin 2009 des Landes Berlin, von der Sektion Literatur der Akademie der Künste als Fontane-Preis verliehen Verleihung der Carl-Zuckmayer-Medaille 2010 Alice-Salomon-Poetik-Preis 2012 Bayerischer Buchpreis 2021 Roswitha-Preis der Stadt Bad Gandersheim 2021 Preis der Leipziger Buchmesse 2022 (Shortlist) Düsseldorfer Literaturpreis 2022 Georg-Büchner-Preis 2022
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