Beschreibung
Bestseller-Garantie: Der zweite Teil der großen Fantasy-Saga Unheil droht der Aufgetauchten Welt: Die Gilde der Assassinen steht vor den Toren und will die Herrschaft übernehmen. Allein Dubhe, die mutige junge Schattenkämpferin, vermag sie aufzuhalten. Gemeinsam mit dem Magier Lonerin macht sie sich auf die Suche nach Verbündeten: Eine Reise voll düsterer Gefahr beginnt. Auf der Flucht vor der Gilde der Assassinen machen sich Dubhe und Lonerin auf den Weg in die unbekannten Länder der Aufgetauchten Welt. Sie hoffen, dort Sennar zu finden, den großen Magier und einstigen Weggefährten der Drachenkämpferin Nihal. Er allein hat die Macht, Dubhe vom Siegel des Todes zu befreien und den Kampf gegen die Assassinen aufzunehmen. Doch die Reise gestaltet sich mühsam. Wasserungeheuer, Geister und Drachen stellen sich Dubhe und Lonerin in den Weg. Immer wieder verlaufen sie sich und irren durch unheimliche Urwälder und Labyrinthe. Als sich die beiden endlich am Ziel wähnen, werden sie plötzlich von Verfolgern überwältigt. Die blutrünstige Gilde der Assassinen hat die Kämpferin Rekla und ihren Adepten Filla auf ihre Fährte gesetzt. Sie nehmen Dubhe gefangen und setzen sie durch einen Zaubertrank außer Gefecht. Wird Dubhe die Flucht gelingen? Wird sie den Magier Sennar finden und die Aufgetauchte Welt vor dem Untergang bewahren?
Leseprobe
JAHRBUCH DES RATS DER WASSER Band VIII, einundvierzigstes Jahr seit der Winterschlacht Dreizehnter Bericht Verfasst von: LONERIN AUS DEM LAND DER NACHT, Schüler des Ratsmitglieds Folwar Wie vom Rat in seiner letzten Sitzung beschlossen, brach ich zu Beginn des Jahres zu einer Mission in das Zentrum einer Sekte kaltblütiger Mörder auf, die als Gilde der Assassinen bekannt ist und deren wichtigster Tempel im Land der Nacht liegt. Der Grund hierfür waren die letzten Meldungen, die uns von unserem Kundschafter Aramon erreichten, der vor mir im Umfeld der Gilde ermittelt hatte, gaben sie doch zu der Vermutung Anlass, dass die Gilde der Assassinen ein irgendwie geartetes Abkommen mit Dohor geschlossen hatte. Dieser König des Landes der Sonne herrscht nicht nur über dieses Reich, sondern faktisch auch über das Land der Nacht, des Feuers, der Felsen und des Windes. Durch Kriege und Intrigen konnte er sie erobern und lässt sie nun von Marionettenkönigen regieren. Über die genauen Hintergründe dieses Paktes zwischen der Gilde und Dohor wissen wir allerdings immer noch viel zu wenig. Um nun mehr über die Pläne unserer Feinde herauszufinden, schmuggelte ich mich ins Herz der Gilde ein. Dazu gab ich mich als einer jener Verzweifelten aus, die den Tempel aufsuchen, um dort Thenaar, den Schwarzen Gott, anzuflehen, dass er sie von ihrem Leid erlösen möge. Postulanten werden diese ärmsten Anhänger der Sekte genannt. Auf die Qualen, die ich durchzustehen hatte, bis ich endlich als Postulant Aufnahme fand, brauche ich an dieser Stelle nicht näher einzugehen. Jedenfalls führte man mich dann unmittelbar ins Zentrum der Gilde, einen weitläufigen unterirdischen Bau, in dem die Mitglieder dieser Sekte leben. Meine Kenntnisse vom Aufbau dieser Katakomben sind leider auch heute noch nicht sehr erschöpfend, denn die Postulanten werden dort wie Gefangene gehalten, und daher brachten meine nächtlichen Streifzüge durch den Bau notgedrungen wenig ein. Die Assassinen, die Angehörigen der Sekte also, bewachen die Postulanten äußerst streng und lassen sie wie Sklaven schuften bis zu dem Tag, da sie dem Gott Thenaar geopfert werden. Lange Zeit, so muss ich gestehen, führten meine Nachforschungen zu nichts, abgesehen von der Bestätigung für unsere Vermutung, dass Dohor mit der Sekte paktiert, um sich die speziellen Fähigkeiten der Sektenmitglieder, die den Meuchelmord zelebrieren, zunutze zu machen. Bis mir dann das Schicksal - oder der Zufall - eine unerwartete Hilfe zuspielte. Als ich gerade dabei war, mich im Versammlungssaal der Gilde umzusehen, einer riesengroßen Tropfsteinhöhle mit einer furchterregenden Thenaar-Statue und zwei schauerlichen, mit Blut gefüllten Becken darin, wurde ich von einem Mitglied der Sekte überrascht, einem jungen Mädchen von vielleicht siebzehn Jahren, das an eben jenem Ort, den ich auskundschaften wollte, herumschlich. Sie ergriff mich und brachte mich in ihre Unterkunft, um dort Auskunft über mein Tun zu verlangen. Ich aber spürte sofort, dass dieses Mädchen anders als die anderen Assassinen war. Sie schien mir wenig feindselig, eher besorgt, als sei sie selbst bei etwas Verbotenem ertappt worden. Es mag fahrlässig gewesen sein, doch als mich Dubhe, so ihr Name, fragte, wer ich sei und was ich dort gesucht hätte, antwortete ich ganz offen und ehrlich. Auch im Hinblick auf das Misstrauen, das man im Rat der Wasser gegen Dubhe hegt, sollte ich hier, bevor ich fortfahre, nun kurz erzählen, wer sie ist und wie es zu der Abmachung kam, die wir in jener Nacht besiegelten. Zwei Wege gibt es, um Mitglied der Gilde zu werden. Entweder wird man als Kind von Assassinen in sie hineingeboren oder man gerät ins Blickfeld dieser Mördersekte, weil man bereits in jungen Jahren einen Menschen getötet hat. Letztere werden Kinder des Todes genannt. Und zu diesen zählt auch Dubhe. Ich weiß nicht genau, woher sie stammt. Sie hat einen natürlichen, allerdings auch verständlichen Widerwillen, von ihrer Vergangenheit zu erzählen, aber ihre Leseprobe