banner-tegeler-buecherstube-hdneu.jpg

banner-buchhandlung-menger-hdneu.jpg

banner-buchhandlung-haberland-hdneu.jpg

banner-buchhandlung-anagramm-hd_1.jpg

0

Die Vergangenheit ist ein gefährliches Land

Roman

Erschienen am 02.02.2009
Auch erhältlich als:
19,95 €
(inkl. MwSt.)

Lieferzeit unbestimmt

In den Warenkorb
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442311835
Sprache: Deutsch
Umfang: 288 S.
Format (T/L/B): 2.8 x 21.9 x 14.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Ein Roman von Weltklasse. Made in Italy. Giorgio ist in jeder Hinsicht perfekt: er ist ein mustergültiger Sohn und ein strebsamer Jura-Student, er hat eine nette Freundin und ganz konkrete Vorstellungen davon, wie sein Leben einmal aussehen soll. Als er eines Abends jedoch auf den charismatischen Francesco trifft, einen ebenso undurchschaubaren wie charmanten Nichtstuer, fällt er gleichsam aus seiner kleinen Welt. Denn Francesco übt eine fatale Faszination auf Giorgio aus, der seinerseits alles dafür tun würde, damit etwas von Francescos Glanz auf ihn fällt. Und so gerät der unerfahrene Giorgio immer tiefer in den Sog der zwielichtigen Welt seines neuen Freundes: Bei konspirativen nächtlichen Treffen lernt er nicht nur das illegale Glücksspiel kennen und lieben, sondern auch alle Tricks der Falschspieler. Ohne lange nachzudenken wirft Giorgio all seine Pläne und Vorhaben über Bord, um in Francescos Welt Karriere zu machen .

Autorenportrait

Gianrico Carofiglio wurde 1961 in Bari geboren und arbeitete in seiner Heimatstadt viele Jahre als Antimafia-Staatsanwalt. 2007 war er als Berater der italienischen Regierung für den Bereich organisierte Kriminalität tätig. Seit 2008 ist Gianrico Carofiglio Mitglied des italienischen Senats. Berühmt gemacht haben ihn vor allem seine Romane um den Anwalt Guido Guerrieri. Seine Geschichten fesseln mit einem spannenden Plot, doch sie sind viel mehr Entwicklungsroman als Krimi oder Gerichtsthriller, denn stets spielen die Höhen und Tiefen im Privatleben seines Helden eine zentrale Rolle. Gianrico Carofiglios Bücher feierten sensationelle Erfolge und wurden mit zahlreichen literarischen Preisen geehrt, u.a. mit dem Radio Bremen Krimipreis 2008. Gianrico Carofiglio lebt mit seiner Familie in Bari.

Leseprobe

Sie lehnt an der Theke und trinkt einen frisch gepressten Orangensaft. Auf dem Boden, neben ihren Füßen liegt eine schwarze Lederhandtasche. Ich weiß nicht, warum, aber ich fühle mich von diesem Detail angezogen. Sie fixiert mich mit verstörender Eindringlichkeit. Aber wenn sich unsere Blicke treffen, dreht sie sich weg. Es vergehen ein paar Sekunden, dann sieht sie mich wieder an. Dieser Vorgang wiederholt sich einige Male. Ich kenne sie nicht, und anfangs frage ich mich, ob sie wirklich mich ansieht. Ich unterdrücke den Impuls nachzusehen, ob hinter mir noch jemand sitzt. Aber hinter meinem Tisch ist nur die Wand. Das weiß ich deshalb so genau, weil ich mich fast jeden Tag hierhersetze. Jetzt hat sie ausgetrunken. Sie stellt das leere Glas auf den Tresen, nimmt ihre Tasche und geht auf mich zu. Sie hat kurze dunkle Haare und bewegt sich entschlossen, aber nicht wirklich spontan, eher wie jemand, der viel Zeit darauf verwandt hat, gegen die eigene Schüchternheit anzukämpfen. Oder gegen etwas, was schlimmer ist als Schüchternheit. Sie steht vor meinem Tisch. Steht einen Moment da, ohne etwas zu sagen, während ich ein angemessenes Gesicht zu machen versuche. Ohne Erfolg, glaube ich. »Du erkennst mich nicht wieder.« Das ist keine Frage, und sie hat Recht: Ich erkenne sie nicht wieder. Ich kenne sie nicht. Also sagt sie einen Namen und noch ein paar andere Dinge und fragt dann, nach einer kleinen Pause, ob sie sich setzen dürfe. Ich sage, ja. Vielleicht nicke ich auch nur oder zeige in Richtung Stuhl. Ich weiß es nicht. Eine unbestimmte Zeitlang sage ich nichts. Reden ist ja auch nicht einfach. Vor ein paar Minuten habe ich noch wie jeden Morgen hier gesessen und gefrühstückt, um einen ganz gewöhnlichen Tag zu beginnen, und dann bin ich plötzlich in einen Strudel geraten und ganz woanders wieder aufgetaucht. An einem geheimnisvollen, fremden Ort. Weit weg. Zwei Wir saßen zu viert am Tisch. Ein dünner, trauriger Mann, der von Beruf Ingenieur war, dann Francesco, ich und der Gastgeber. Er hieß Nicola, war um die dreißig Jahre alt und dick, rauchte viel und hatte Atembeschwerden. Seine verstopfte Nase machte rhythmische, nervtötende Geräusche. Er war dran mit Mischen und Kartengeben. Er zog wieder seine kleine Show ab, indem er die Karten in zwei Stapel teilte, zwischen Daumen und Zeigefinger hielt und dann ineinander schnurren ließ, aber er war müde. Und nervös. Eine Stunde zuvor hatte er sich schon fast einen Tausender erspielt, während der letzten drei oder vier Runden dann aber fast alles wieder verloren. Jetzt war Francesco dabei zu gewinnen, bei mir lief es mehr oder weniger auf null hinaus, und der Ingenieur verlor kräftig. Wir begannen gerade die vorletzte Runde unseres Telesina-Pokerspiels. »Nichts geht mehr«, sagte der Dicke nach dem Abheben. Er sagte es in demselben Ton, dessen er sich schon den ganzen Abend bediente. Wie ein Profi. Dachte er jedenfalls. Eine gute Methode, einen Einfaltspinsel an einem Pokertisch auszumachen, ist zu beobachten, ob er versucht, wie ein Profi zu reden. Er teilte die Karten aus, die erste verdeckt, die zweite offen. Mit einer professionellen Handbewegung. Eben. Der Ingenieur hatte eine Zehn, Francesco eine Dame, ich einen König. Er selbst hatte ein Ass. »Hundert«, sagte er prompt, warf einen metallicblauen Chip in die Mitte des Tischs und befeuchtete sich mit der Zungenspitze die Oberlippe. Wir gingen alle mit. Der Ingenieur zündete sich eine Zigarette an, während der Dicke noch einmal gab. Eine Acht, noch eine Dame, eine Acht, eine Sieben. »Zweihundert«, sagte Francesco. Der Dicke bedachte ihn mit einem kurzen, hasserfüllten Blick und legte seinerseits zweihunderttausend Lire in den Pot. Der Ingenieur stieg aus. Er hatte den ganzen Abend verloren und wartete nur noch auf das Ende der Runde. Ich ging mit. Eine Zehn, ein König, eine Zehn. Ich war dran und sagte »Zweihundert.« Die anderen gingen mit, und die letzte Karte wurde gegeben. Francesco hatte eine Acht, ich ei Leseprobe

Weitere Artikel vom Autor "Carofiglio, Gianrico"

Lieferbar innerhalb 24 Stunden

13,00 €
inkl. MwSt.

Lieferbar innerhalb 24 Stunden

25,00 €
inkl. MwSt.

Lieferzeit unbestimmt

18,90 €
inkl. MwSt.

Lieferzeit unbestimmt

17,99 €
inkl. MwSt.
Alle Artikel anzeigen

Weitere Artikel aus der Kategorie "Belletristik/Spannung"

Alle Artikel anzeigen