Beschreibung
Franz von Assisi hinterließ zahlreiche Gebete und Gesänge, darunter den berühmten >Sonnengesang<, ein hymnischer Ausdruck von Lebensfreude und dem Einssein mit der Schöpfung. Der >Sonnengesang< gehört zu den allerersten dichterischen Gestaltungen der italienischen Sprache überhaupt und 'inspirierte Dante, Francesco Petrarca und Torquato Tasso sowie die gesamte Renaissance-Dichtung und die große rhapsodische Naturdichtung der folgenden Jahrhunderte bis über Walt Whitman hinaus' (Kindlers Literatur Lexikon).
Autorenportrait
Der Name Giovanni Bernardone hatte um 1200 in Assisi einen guten Klang; der Jüngling stammte aus begütertem Haus und lebte seinem Stand entsprechend verschwenderisch. Francesco, "kleiner Franzose", pflegte ihn sein Vater zu nennen, der als Tuchhändler das Kulturland Frankreich auf vielen Geschäftsreisen kennen- und lieben gelernt hatte. Der Städtekrieg zwischen Assisi und Perugia, eine einjährige Gefangenschaft und eine Krankheit führten Franz auf den Weg der Bekehrung. Vor Gericht trennte er sich 1206 von seinem Vater. Bald schlossen sich ihm Gefährten an, es entstand eine Bruderschaft, die sich über die Jahre zu einem großen Orden ausweitete. Die Aussendungsreisen der Brüder führten bis nach Ungarn und Ägypten. Franz war der erste Heilige mit den Wundmalen Christi, und sein "Sonnengesang" ist - etwas profaner - das erste Gedicht in italienischer Sprache.