Beschreibung
Das in enger Auseinandersetzung mit Maurice Blanchot diskutierte Konzept der 'communauté', der 'Gemeinschaft', zieht sich seit Jahrzehnten nicht nur durch das Werk Jean-Luc Nancys. Nach den vielstimmigen Positionierungen, die von Derrida über Agamben, von Esposito bis hin zu Zizek und Badiou reichen, wendet sich Nancy nun erneut dem Denken Blanchots zu, dabei gleichsam eine Schleife im Werdegang seines eigenen Philosophierens vollziehend: emphatisch herauszuarbeiten, dass die Gemeinschaft nicht allein auf ein Projekt (wie etwa des Kommunismus) oder in einer Rückbiegung auf das Intime und die Liebe zu gründen ist, sondern vielmehr in einer Ontologie des cum, des Mit-Seins zu verorten bleibt.
Autorenportrait
Jean-Luc Nancy (1940-2021) gilt als einer der bedeutendsten Philosophen der Gegenwart. Er lehrte bis zu seiner Emeritierung Philosophie an der Université Marc Bloch in Straßburg und hatte Gastprofessuren in Berkeley, Irvine, San Diego und Berlin inne. Sein vielfältiges Werk umfasst Arbeiten zur Ontologie der Gemeinschaft, Studien zur Metamorphose des Sinns und zu den Künsten, Abhandlungen zur Bildtheorie, aber auch zu politischen und religiösen Aspekten im Kontext aktueller Entwicklungen.