Beschreibung
Zwischen Kunst, Liebe und Revolution
Die Fotografin und Autorin Rengha Rodewill verschafft sich interessante Einblicke in das Leben der bedeutenden jüdischen Berliner Bildhauerin Ingeborg Hunzinger. Zahlreiche Fotografien von 2008 aus ihrem persönlichen Lebens- und Arbeitsbereich und dem berühmten Freiluftatelier sind zu sehen. Rodewill dokumentiert außerdem wichtige Skulpturen im Berliner Stadtraum, die von der Künstlerin erschaffen wurden. Hunzingers bedeutendstes Werk ist der "Block der Frauen" in der Berliner Rosenstraße. Das Denkmal erinnert an den Aufstand der "Berliner Frauen 1943 Rosenstraßen-Protest". Auf der Rosenstraße verlangten sie in Sprechchören: "Gebt uns unsere Männer wieder!". Ein biografischer Text führt den Leser in das unruhige Leben von Beginn der Kindheit, in einem wohlhabenden arisch-jüdischen Elternhaus, bis hin zur Kommunistin. Hunzinger zählt mit zu der prägendsten und anerkanntesten Bildhauerin Berlins. Die Krönung ihres Lebenswerks war die Arbeit an einer lebensgroßen Skulptur Rosa Luxemburgs, die sie sehr verehrte. Die Bildhauerin konnte das Werk nicht mehr vollenden, im Alter von 94 Jahren verstarb sie am 19. Juli 2009 in Berlin.
Rosa Luxemburg gewährt literarische Einblicke in ihren emotionalen Liebesbriefen an Leo Jogiches, dem Mitbegründer der KPD, sowie an ihren jungen Geliebten Kostja Zetkin. Ihre Briefe sind zartfühlend und dann wieder rebellisch; wir erleben die politische Kämpferin außerhalb der Klassenkämpfe in ihrer widerspruchsvollen Privatsphäre. Die Inhalte sind nicht nur schöne Worte und liebe Botschaften, sondern gleichzeitig Betrachtungen über politische Ereignisse, sowie unvermittelte Analysen der gegenseitigen Gefühle und Kritik am Verhalten der Geliebten. Zahlreiche Briefe schrieb Rosa Luxemburg auch an Clara Zetkin, Luise Kautsky, Mathilde Jacob und Sophie Liebknecht; diese geben die bedingungslose Vertrautheit zu den ihr nahestehenden Freundinnen wieder.
Konstantin (Kostja) Zetkins weitere Lebensspuren mit seiner Frau Gertrude Bardenhewer werden in erstmals veröffentlichten Fotografien gezeigt. Das besondere Bildmaterial umfasst die Jahre in Frankreich, USA und Kanada.
Autorenportrait
Rengha Rodewill geboren in Hagen/Westfalen, arbeitet als Fotografin, Autorin, Malerin und Publizistin. Seit vielen Jahren ist auch die Kamera ihr Ausdrucksmittel. Rodewill denkt konzeptionell und in größeren Zusammenhängen, sie denkt über das Kamerabild hinaus. Begleitende Texte sind von Beginn an Teil der fotografischen Recherche. Rengha Rodewills Bildsprache ist ein Miteinander von Bild, Konzept und Botschaft. Ihr Stil ist es, sich auf keinen Stil festzulegen, sondern ihrer Kreativität Ausdruck zu geben. Die Aufnahmen sind nicht inszeniert, sondern der nie wiederkehrenden Situation entliehen.
Buchveröffentlichungen: "Zwischenspiel Fotografie-Lyrik" mit Eva Strittmatter (Plöttner Verlag 2010), "Einblicke" Die Bildhauerin Ingeborg Hunzinger mit Briefen von Rosa Luxemburg (Karin Kramer Verlag 2012), "Bautzen II" Fotodokumentation (Vergangenheitsverlag 2013), "Hoheneck Das DDR-Frauenzuchthaus" Fotodokumentation (Vergangenheitsverlag 2014), " -ky's Berliner Jugend Erinnerungen in Wort und Bild" mit Horst Bosetzky (Vergangenheitsverlag 2014), "Angelika Schrobsdorff Leben ohne Heimat", Biografie (be.bra Verlag 2017).
Inhalt
Das Buch
Die Autorin und Fotografin
Ingeborg Hunzinger
Funkwerk Köpenick
Frauenprotest in der Rosenstraße
Skulpturen in Berlin
Köpenicker Blutwoche
Rosa Luxemburg
Leo Jogiches
Kostja Zetkin
Konstantin Zetkin
Clara Zetkin
Mathilde Jacob
Luise Kautsky
Sophie Liebknecht
GestapoKarl Liebknecht
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