Beschreibung
Die vorliegenden Aufzeichnungen aus dem Jahre 1985 sind das Resultat einer großen Anstrengung, eines Überlebenskampfes, wenn man so will. Nachdem ich zuvor zwanzig Jahre in diversen Redaktionen gearbeitet hatte und feststellen musste, wie mein Traumberuf langsam aber stetig vom demokratischen Korrektiv zum Handlanger von Kapitalinteressen mutierte, war ich erstmals kühn genug, den Ausstieg zu wagen. Mein journalistischer Niedergang bis hin zum Verfassen von Trivialromanen für die Regenbogenpresse ist aber nur die eine Seite der Medaille. Um meinen inneren Kompass nicht gänzlich zu verlieren, machte ich es mir zur Pflicht, mich mit täglichen Fingerübungen "frisch" zu halten.Das Manuskript ist 33 Jahre alt. Der Abstand zum Jahr 1985 ist aus zweierlei Gründen interessant: zum Einen wird klar, auf welch fatale Weise die Dinge fortgeschrieben wurden, von denen hier so häufig die Rede ist. Zum Anderen transportiert das Buch den Duft der Achtziger, ein Jahrzehnt, das dem Minimalismus in zu engen Anzügen huldigte und dem wir in Nostalgie verbunden sind. Bei der Überarbeitung des Textes habe ich mich wie auf einer Zeitreise gefühlt und ich hoffe, dass es dem einen oder anderen Leser ähnlich ergeht. "Es ist schade, dass alles nur Worte sind", hat Ingeborg Bachmann einmal gesagt, "ich wünschte mir einen richtigen Scheiterhaufen." 1985 ist ähnlich zu verstehen.
Autorenportrait
Dirk C. Fleck wurde 1943 in Hamburg geboren. Nach dem Ersatzdienst studierte er an der Deutschen Journalistenschule in München, volontierte beim Spandauer Volksblatt, war Lokalchef der Hamburger Morgenpost, Reporter bei Tempo sowie Redakteur bei Merian und Die Woche. Ab 1995 arbeitet Fleck als freier Autor für die Magazine stern, GEO und Der Spiegel. Flecks journalistisches und schriftstellerisches Augenmerk gilt vor allem dem Thema Ökologie. So verfasste er bereits Mitte der achtziger Jahre die erste Umweltschutzserie Deutschlands in der Hamburger Morgenpost: "Fluss ohne Wiederkehr Rettet die Elbe". Auch in seinen Romanen wird sein umweltpolitisches Engagement überaus deutlich. Die taz nannte ihn nach Erscheinen des Buches "Palmers Krieg" (1992 Thema Ökoterrorismus) den "Vater des deutschen Ökothrillers". Im Jahr 1993 legte er mit dem Roman "GO! Die Ökodiktatur" eine beklemmende Zukunftsvision vor, von der der Hessische Rundfunk behauptet, dass sie mit jedem Jahr erschreckend aktueller wird. Das Buch besitzt inzwischen Kultstatus und wurde 1994 mit dem Deutschen Science-Fiction-Preis ausgezeichnet. Nach einem langen Briefwechsel mit Rudolf Bahro entschied sich Fleck, sich aus der umweltpolitischen Debatte künftig herauszuhalten, solange sie nicht die Bereitschaft zur Radikalität erkennen lässt. Zur Überraschung seiner Leser erschien dann im Jahre 2008 im Perndo-Verlag "Das Tahiti-Projekt", die erste positive Öko-Utopie. UN-Menschenrechtskommissar und Bestsellerautor Jean Ziegler ("Das Imperium der Schande") nannte den Roman euphorisch ein "Buch der Hoffnung". Im Juni 2009 wurde Dirk C. Fleck dafür erneut mit dem Deutschen Science-Fiction-Preis ausgezeichnet. Flecks schriftstellerische Karriere begann 1969, als er einen viel beachteten Beitrag in der Pop-Anthologie "Supergarde" (Droste-Verlag) veröffentlichte. 1985 folgte der Roman "La Triviata", den er 1985 im Eigenverlag heraus brachte. Im Oktober 2009 ist sein Roman "Hurensohn Eine Geschichte von Sucht und Sehnsucht" als E-Book erschienen. Zur Leipziger Buchmesse 2011 erschien sein neuester Roman "Maeva!" (Greifenverlag). Es ist die Geschichte einer jungen Frau, die sich als Vorsitzende der URP (United Regions of the Planet, eine Art alternativer UNO) auf Weltreise begibt und sich von einer sanften Mahnerin zu einer kämpferischen Jeanne d'Arc der Ökologie entwickelt. Im Dezember 2012 erscheint unter dem Titel "Das Südsee-Virus" als Taschenbuch bei Piper. Im August 2012 veröffentlicht der Hoffmann und Campe Verlag Flecks neuestes Werk "Die vierte Macht Spitzenjournalisten zu ihrer Verantwortung in Krisenzeiten". Dirk C. Fleck trifft die wichtigsten Journalisten des Landes und befragt sie zu ihrer Verantwortung in einer Welt, die sich scheinbar gewissenlos selbst zerstört.
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