Beschreibung
Die antiken Griechen haben eine Kultur des Sehens von außerordentlicher Dichte und Vielfalt ausgebildet. Sie lebten umgeben von Bildern, die in allen bedeutungsvollen Lebensräumen präsent waren und auf die essentiellen Bedürfnisse des sozialen Lebens antworteten.In diesem Buch, das in Verbindung mit einem Zyklus von Vorträgen der „Chaire du Louvre“ entstanden ist, stellt Tonio Hölscher eine fundamentale Frage: Welche Rolle spielten diese Bildwerke im Leben der Bewohner der griechischen Städte? Alle Bildwerke hatten eine präzise Funktion, sei es in den öffentlichen Räumen – Heiligtümer und Tempel, politische Gebäude, Sportanlagen, Theater, Nekropolen –, sei es in privaten Wohnsitzen. Sie stellten eine ‚Gesellschaft‘ mit einer eigenen vitalen Lebenskraft dar.Die Untersuchung von Tonio Hölscher richtet sich auf die Bildkultur und die sozialen Regeln und Normen, die die Interaktion zwischen den Mitgliedern der städtischen Gemeinschaften und den Bildwerken leiteten. Dabei ist es nötig, sich von dem modernen „musealen Habitus“ des Kunst-Betrachters zu lösen und ein Verständnis für das „Leben mit Bildern“ zu entwickeln.
Autorenportrait
Prof. Dr. Tonio Hölscher hat in Heidelberg, Freiburg und Rom Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Klassische Philosophie studiert. Neben diversen Gastprofessuren in den USA, Großbritannien, Italien und Frankreich lehrte er von 1975-2010 am Institut für Klassische Archäologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.