Beschreibung
Über die Verborgenheit der Gesundheit in der Krankheit
Wenn wir krank werden und eine schwere medizinische Diagnose wie Brustkrebs, Herzinfarkt oder Schlaganfall erhalten, eine seelische Erkrankung wie Angststörung, Depression, Psychose oder eine diagnostische Mischung wie Burn-out oder "allgemeine Schmerzzustände" ermittelt wird, ruft das Leben mit vielen Fragen um Hilfe, und die Suche nach Antworten besetzt den Lebensalltag. Nichts ist wie vorher, und der Erkrankte möchte im Aufruhr der Diagnose möglichst schnell herausfinden, was diese Krankheit bedeutet, welche Behandlungen und Hilfen es gibt, welche Folgen für das eigene Leben zu erwarten sind und welche Heilungsaussichten bestehen.
Die Bedrohung der Gesundheit durch eine Krankheit wirft grundsätzliche Fragen zur menschlichen Existenz auf. Mit den Fortschritten der Medizin und den Erkenntnissen der Psychotherapie verband sich immer wieder auch die Hoffnung, dass Krankheit letztlich vermeidbar sei. Doch Krankheit gehört zum Leben wie der Tag zur Nacht. Ohne sie wüssten wir gar nicht, was Gesundheit letztlich bedeutet. Annelie Keil ist der Verborgenheit der Gesundheit in der Krankheit auf der Spur. Warum jetzt und gerade hier an dieser Stelle unseres Leibes sind wir krank geworden? Welche besonderen Lernanforderungen stellt die jeweilige Krankheit an Körper, Geist und Seele? Haben wir etwas falsch gemacht oder unterlassen?
Im Dschungel von Diagnosen und Befunden übernehmen Hilflosigkeit und Angst, Schuld, Scham und Schmerz oft das Ruder. Sie müssen erkannt und bewältigt werden, um im kritischen Dialog mit sich selbst und den "Experten" die subjektiv mögliche Gesundheit zu fördern und Krankheit und Krisen in die eigenen Hände zu nehmen.
Autorenportrait
Prof. Dr. Annelie Keil, Sozial- und Gesundheitswissenschaftlerin, ist seit 2004 emeritierte Professorin und ehemalige Dekanin der Universität Bremen. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Gesundheitswissenschaft, Biografie- und Lebensweltforschung sowie die Arbeit mit Menschen in Lebenskrisen sowie mit schwer kranken und sterbenden Menschen. Die Autorin ist Mitbegründerin des wissenschaftlichen Weiterbildungsstudiums Palliative Care an der Universität Bremen und Mitglied im Vorstand der privaten Herz-Kreislauf- Klinik Lauterbacher Mühle. Sie hält zahlreiche Vorträge, ist gern gesehener Gast in Radio- und Fernsehsendungen und arbeitet ehrenamtlich in unterschiedlichen psychosozialen und Bildungsprojekten im In- und Ausland.
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