Beschreibung
Unter welchen Vorzeichen ist die philosophische Anthropologie am Beginn des 20. Jahrhunderts in das Zentrum des philosophischen Diskurses gerückt? Unter welchen Bedingungen ist sie in ihrem Anspruch, für die Sinndeutung menschlichen Lebens zuständig zu sein, von einer 'Philosophie der Kultur' abgelöst worden? Aus dieser doppelten Fragestellung resultiert die Struktur dieser Untersuchung. Ausgangspunkt ist die Lehre Darwins und die Darstellung ihrer Konsequenzen für den philosophischen Diskurs des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Daran anknüpfend werden die Entstehungsgeschichte der philosophischen Anthropologie sowie die Hauptgesichtspunkte der Theorien von Max Scheler, Helmuth Plessner und Arnold Gehlen dargestellt, in deren Kontext die grundsätzliche Kritik philosophischer Anthropologie durch Martin Heidegger und die Einwürfe von theologischer Seite gegen ein säkulares Menschenbild gehören. Den Abschluß bildet Ernst Cassirers Transformation philosophischer Anthropologie in eine Philosophie der Kultur.