Beschreibung
Das Musikdebüt des Schauspielers als Sänger und Songschreiber ! Wenn Axel Prahl zur Gitarre und zum Mikrophon greift, hat dies nichts mit dem Wunsch nach öffentlicher Abrundung einer, seiner Karriere zu tun: Es ist einzig, einem bislang, leider sträflich vernachlässigtem Bestandteil des eigenen Lebensentwurfes geschuldet. Nun ist es also so weit. Axel Prahl bringt, 51-jährig, sein erstes Album heraus. Doch er singt nicht irgendwas! Prahl singt Prahl. Er singt, was aus der eigenen Feder und dem eigenen Erleben entsprungen ist - mit Blick aufs Mehr. Seine Band ist ein kleines handverlesenes Orchester von Musikern, die in die deutschen Rock-, Jazz- und Klassikszene klangvolle Namen und eine Menge Erfahrung einzubringen haben. Allen voran als Produzent und Arrangeur Danny Dziuk, der das Ansehen von Stoppok (längst, mit einigen Klassikern) und jenes von Annett Louisan (unlängst, mit ihrem aktuellen Album) befördert hat. Im Studio ruft Prahl "Gib Luft, Gib Luft" zum Bass-Saxophon rüber, ist gerührt von den Streichern des Babelsberger Filmorchesters und empfiehlt dennoch genau an dieser Stelle auf sie zu verzichten, bittet zu lächeln bei den Chorgesängen und verändert mit Hilfe seines iPhones nochmals eine Textzeile. Der Musiker Prahl räsoniert (mit "Blick aufs Mehr") und randaliert (als "Cosmopolitano"), säuselt und seufzt ("Wieso bist du immer noch da?"). Er ist bissig ("Bla Bla Bla") bis blauäugig brav, rührt ("Schön, dass du da bist), verführt und taucht (als "Wilde Welle") uns in ein höchst vergnügliches, heiß-kaltes Wechselbad der Gefühle, Stimmungen und Situationen. Prahl und seine Musiker verzaubern uns mit einer gekonnten Melange musikalischer Stilmittel. Das ist im besten Sinne abwechslungsreich und so gar nicht beliebig, wenn nach fast minimalistischen Balladen große Orchesterarrangements und nach Klezmer- und Musetteanklängen gerade heraus gespielte Rocknummern folgen. Vieles, was die Filmkritik an ihm schätzt, und noch mehr, was das Publikum an ihm liebt, findet man in seinen Liedern wieder. Er ist auf höchst musikalische Weise ganz bei sich selbst und zeigt uns doch auch vieles, was wir von ihm noch nicht kennen. Es ist dennoch keine Nabelschau. Allein, dass man Axel Prahls unvermutet zart- zerbrechlichen Schmelz in seiner Stimme und deren Modulationsfähigkeit erst jetzt zu hören bekommt, ist zwar irgendwie ärgerlich, aber nun, da neben dem Album 2012 auch Konzerte folgen, auch tröstlich zugleich. Axel Prahl Auftritt auf der Musikbühne dieses Landes wird kein wilder Herbststurm, aber ganz sicher ein echter, kräftiger, unerwarteter und darum überraschend schöner Farbtupfer, der mit Blick aufs mehr genossen werden wird.