Beschreibung
Raubtiere in Bayern - der Bär und der Wolf, der Luchs und der Fuchs in der Kulturlandschaft. Bibliophile Geschenkausgabe mit zahlreichen kolorierten Holzstichen aus dem 19. Jahrhundert
Autorenportrait
Franz von Kobell "Ein schönes Mägdlein ist ein Magnet, Gar mächtig zieht's den Mann, Ein wildreicher Wald es auch versteht, Zieht oft noch stärker dran, Und zieht es einen so hin und her, Nicht wüßte ich was schöner wär', Drum Liebe und Gejeid Gelobt seid allezeit" (Bearbeitet von Dr. Walter Rathgeber, © Bengelmann Verlag 2011, Zitieren im Rahmen buchhändlerischer Usancen und nach dem Zitierrecht im deutschen Urheberrechtsgesetz ausdrücklich gestattet!) Franz Ritter von Kobell, geboren in München am 19. Juli 1803, gestorben in München am 11. November 1882. Dichter und Naturwissenschaftler, Professor für Mineralogie, worunter nach Heinrich Quiring (siehe Beitrag "Mineralogie und Petrographie", in: UNIVERSITAS LITTERARUM, HANDBUCH DER WISSENSCHAFTSKUNDE, hrsg. Von Werner Schuder, Walter de Gruyter Berlin W 1955, Seite 125 - 136, hier: S. 125) die Lehre von den Mineralen zu verstehen ist (mittelateinisch "minera" = "Bergwerk"). Eigentlich müßte der Begriff "Mineralogie" so viel wie "Bergwerkskunde" bedeuten, während die Mineralienkunde eigentlich als "Mineralologie" bezeichnet werden müßte, im Sinne einer Gesteinskunde oder Petrographie. Auf jeden Fall hat der Naturwissenschaftler Franz von Kobell sich in seinem professoralen Brotberuf mit der unbelebten Materie beschäftigt. Vielleicht zum Ausgleich für diese nüchterne Angelegenheit hat der leidenschaftliche Jäger, Natur- und Jagdwissenschaftler Kobell, der als lebensfroher Mensch Wein, Weib und Gesang nicht verschmähte, sich mit der Zoologie von Wildtieren in seiner bayerischen Heimat beschäftigt, und als Dichter mit dem Leben und mit dem Kampf um's Überleben. Als Dichter ist Kobell bekannt für Mundartdichtungen, insbesondere die bis heute noch beliebte und hochberühmte, immer wieder im Theater aufgeführte und auch verfilmte "G'schicht' von' Brandner-Kasper" (Tegernseeer Mundart, auf hochdeutsch: Die Geschichte vom Brandner Kasper). "Von allen Schreiern auf der Welt Der Kuckuck mir am besten gefällt, Keiner wie er so kurz und gut Einen wahrhaften Frühling verkünden tut." Bearbeitet von Dr. phil. Walter Rathgeber, © Bengelmann Verlag 2011, Zitieren im Rahmen buchhändlerischer Usancen und des Zitierrechtes im deutschen Urheberrechtes ausdrücklich gestattet!
Leseprobe
Kobells "Brandner Kasper" beginnt mit dem berühmten Satz: "Der Brandner-Kasper is a' Schlosser g'west und hat bei Tegernsee a' kloa's Häusl g'habt, hübsch hoch ob'n a'm Albach, wo mar auf Schliersee 'nübergeht." Weitgehend unbekannt ist das nachfolgende Gedicht des lebensfreudigen Mannes und Jagdgesellschafter bayerischer Könige, das der Germanist Dr.phil. W.H. Rathgeber in alten Handschriften Kobells entdeckt hat und in dem vorliegenden Buch erstmalig zur Veröffentlichung kommt: (C) Copyright 2010 by Dr. phil. W.H. Rathgeber, Munich / Malta, All Rights Reserved, Nachdruck verboten, Zitieren im Rahmen eigenständiger redaktioneller Beiträge oder wissenschaftlicher Arbeiten im Rahmen des deutschen Zitierrechtes / Urheberechtsgesetzes gestattet! "Waidmanns Heil von schönen Frauen Hat sich oft bei mir bewährt, Aber manchmal ging's verkehrt, Ob auch standhaft mein Vertrauen. Was war schuld? Ich will's euch sagen, Dachte immer dann beim Jagen Weniger des edlen Wilds Als des schönen Frauenbilds. Die Gaben, die einem der Schöpfer gegeben, Die darf man benutzen nach Kräften im Leben." (C) Dr. W.H. Rathgeber 2010, München. der Naturwissenschaftler, Jäger und Jagdwissenschaftler Kobell: "Wenn der Bär von jeher in seiner Art als ein ritterliches Tier galt und mancher gutmütige Zug von ihm erzählt wird, z.B. daß er Kindern, die Erdbeeren gesammelt hatten, nur diese abnahm, ohne ihnen etwas zu leide zu tun, so läßt sich das vom Wolf und vom Fuchs nicht sagen. Diese sind im Gegenteil nur den gemeinsten und verschlagensten Spitzbuben und Bösewichtern zu vergleichen."(Franz von Kobell, Handschrift 1858, (c) Dr. W.H. Rathgeber, München, Zitieren im Rahmen eigenständiger redaktioneller beiträge gestattet). Kobell, der mit seinem "Brandner Kasper" ja schon das Spiel ums Leben thematisiert hat, berichtet über die Nöte der Bergbewohner. Ein Wolf um das Jahr 1815 habe sich"in der Gegend von Schliersee, Tegernsee usw. neun Jahre lang herumgetrieben, ehe er erlegt wurde. Er hat nach amtlichen Erhebungen in dieser Zeit gegen 1000 Schafe gerissen und dazu noch viel Wild, so daß der Schaden auf 8 bis 10,000 Gulden veranschlagt wurde" (Zitat Kobell nach alter Handschrift, (c) Dr.phil. W.H. Rathgeber, Zitieren gestattet. Kobell führt weiter aus: "Ein Wolf frißt ein ganzes Schaf auf eine Mahlzeit, auch zwei, wenn er hungrig ist, außerdem frißt er von einem Stück nur die Weichen, die blutreiche Milz und das fettreiche Netz usw. und macht wieder auf ein anderes Jagd. Ein Wolf zu Amberg habe um Schönsee einige Kinder angefallen und z.Tl. zerrissen. Kobell hat trotzdem ein lustiges Gedicht zum Wolf geschrieben: "Der Vielfraß, der Wolf, wenn der Hunger ihn plagt, Und er nichts erbeuten kann, trotz aller Jagd, Dann füllt er den Magen mit Steinen und Lehm, Und heult, daß die Haare zu Berge Einem steh'n".