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An einem hellen Morgen ging ich fort

Roman

Erschienen am 05.01.2023
Auch erhältlich als:
24,00 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783903460133
Sprache: Deutsch
Umfang: 271 S.
Format (T/L/B): 3 x 20.7 x 13.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Die wunderbare Geschichte eines jungen Engländers, der eines Tages mit nichts als seiner Geige in die Welt zieht. Nichts ahnend vom Gang der Dinge, durchstreift er Spanien und beschreibt seine Erlebnisse auf unvergessliche Weise. Ein wunderschönes Buch, das in England begeisterte Aufnahme fand und ein Bestseller wurde - wieder entdeckt. Ein kleines Zelt, eine in eine Wolldecke eingewickelte Geige, Wäsche zum Wechseln und eine Dose Kekse: Das ist die ganze Ausrüstung Laurie Lees, als er an einem strahlenden Junimorgen sein Heimatdorf in Gloucestershire verlässt und sich auf den Weg nach London macht. "Neunzehn Jahre war ich alt, noch nicht trocken hinter den Ohren, aber ich verließ mich auf mein Glück." Mithilfe seines Geigenspiels schlägt er sich als liebenswürdiger, alle Eindrücke intensiv erlebender Vagabund zunächst bis London durch. Da Laurie weder ein anderes Land noch eine andere Sprache kennt, wählt er Spanien als nächstes Reiseziel, er betritt es in Vigo und durchwandert es bis nach Gibraltar, macht Bekanntschaften mit Bauern und Bettlern, den Armen und Ärmsten, musiziert für Brot und Wein und schläft in Olivenhainen und Wirtschaftshaushöfen. Es ist das Jahr 1935, und der kommende Bürgerkrieg wirft seine Schatten voraus.

Autorenportrait

Laurie Lee geb 1914 in Slad, Gloucestershire, gest. 1997 ebenda, war ein englischer Dichter, Romancier und Drehbuchautor. Mit 15 verließ er die Central Boys' School in Stroud und wurde Botenjunge. 1931 traf er zum ersten Mal auf die Whiteway Colony, eine von Tolstoi-Anarchisten gegründete Kolonie, wo seine politische Erziehung begann und er den Komponisten Benjamin Frankel sowie "Cleo" aus "An einem hellen Morgen ging ich fort" traf. Im Alter von 20 war er als Bürokaufmann und Bauhilfsarbeiter tätig und lebte ein Jahr in London. Sein Hauptwerk bilden drei autobiografische Erzählungen. As I Walked Out One Midsummer Morning (1969, deutscher Titel: An einem hellen Morgen ging ich fort) erzählt davon, wie Lee seinen Heimatort verlässt, nach London kommt und 1935 zum ersten Mal Spanien besucht. Nach Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs im Juli 1936 kam er an Bord eines britischen Zerstörers aus Gibraltar nach England zurück, begann ein Kunststudium, kehrte 1937 aber als Freiwilliger der Internationalen Brigaden nach Spanien zurück. Wegen seiner Epilepsieerkrankung wurde sein Dienst jedoch eingeschränkt. Laut zahlreichen biografischen Quellen kämpfte Lee in der Republikanischen Armee gegen Francos Nationalisten. Lee war auch als Journalist, Drehbuchautor und Dokumentarfilmer tätig. In den 1960er Jahren kehrten er und seine Ehefrau in seine Heimatstadt Slad zurück, wo sie bis zu Lees Tod blieben. Laurie Lee wurde am örtlichen Friedhof begraben.

Leseprobe

Als die Dämmerung kam, voller Motten und Käfer, war ich zu müde, um mein Zelt aufzuschlagen. Also legte ich mich mitten auf einer Wiese nieder und blickte hinauf zu den strahlenden Sternen. Die samtene Leere der Welt und die Schwaden weichen Grases, auf denen ich lag, überwältigten mich. Schließlich schläferten mich die nächtlichen Nebel ein - in meiner ersten Nacht ohne Dach und ohne Bett. Kurz nach Mitternacht weckte mich Regen, der mir ins Gesicht sprühte; der Himmel war schwarz und kein Stern mehr zu sehen. Zwei Kühe bliesen mir schnaufend ihren Atem ins Gesicht, und das Elend jenes Augenblicks ist mir unvergessen. Ich kroch in einen Graben und lag wach bis zum Morgengrauen, allein und durchnässt auf diesem Feld ohne Namen. Doch als am Morgen die Sonne aufging, verschwand das Gefühl der Einsamkeit. Vögel sangen und warmer Dunst stieg aus dem Gras. Ich stand auf und schüttelte mich, aß ein Stück Käse und machte mich wieder auf Richtung Süden.

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