Beschreibung
Mit diesem Buch gedenken wir des 25. Todestags der afrodeutschen Dichterin und Aktivistin May Ayim, die am 9. August 1996 aus dem Leben gegangen ist. Familienmitglieder aus Ghana, den USA und Deutschland sowie Freund_innen, Kolleg_innen und Mitstreiter_innen wie die Schriftsteller_innen Esther Andradi, Cornelia Becker und Vusi Mchunu, der Musiker Linton Kwesi Johnson und der Filmemacher John Kantara u.v.a. schildern persönliche Begegnungen mit May Ayim. Sie beschreiben den Einfluss, den sie auf ihr Leben hatte und bis heute hat, und würdigen so ihr Leben und Werk. Darüber hinaus enthält der Band 20 bislang unveröffentlichte Gedichte, Fundstücke aus dem Nachlass der Autorin, die ein Kleinod der deutschsprachigen Literatur darstellen. Vorträge und Artikel von May Ayim sowie Interviews mit ihr runden diesen Gedenkband ab. "May Ayim. Radikale Dichterin, sanfte Rebellin" zeichnet ein detailliertes Bild des abwechslungs- und facettenreichen, kurzen Lebens der Autorin und bezeugt die Vielfältigkeit ihres Schaffens und Wirkens.
Autorenportrait
May Ayim, ghanaisch-deutsche Dichterin, Wissenschaftlerin und politische Aktivistin, wurde 1960 in Hamburg geboren, wuchs in einer Pflegefamilie in Nordrhein-Westfalen auf, studierte Psychologie und Pädagogik in Regensburg und schloss eine Ausbildung als Logopädin in Berlin ab, wo sie von 1984 an lebte und als Sprachtherapeutin sowie als Dozentin und als Studienberaterin an Hochschulen arbeitete. Im Alter von 36 Jahren nahm May Ayim sich das Leben. May Ayim ist Mitherausgeberin und Mitautorin der Bände "Farbe Bekennen. Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte" und "Entfernte Verbindungen. Rassismus, Antisemitismus, Klassenunterdrückung" sowie einer Vielzahl von Aufsätzen in Sammelbänden und Zeitschriften. Ihre Gedichte und Essays erschienen zunächst im Orlanda Frauenverlag (blues in schwarz weiss 1985; nachtgesang 1997; Grenzenlos und unverschämt 1997). Gedichte und Texte erschienen in Englisch, Spanisch und Portugiesisch. Africa World Press veröffentlichte "Blues in Black and White", eine Sammlung von Gedichten und Essays. S"howing Our Colors. Afro-German Women Speak Out" erschien bei der University of Massachusetts Press. May Ayim war eine der Vorreiter*innen der Schwarzen Deutschen Bewegung, die mit ihrer Forschung zur Geschichte und Gegenwart Afro-Deutscher und mit ihrer politischen Lyrik im In- und Ausland bekannt wurde. Sie gehörte 1985 zu den Gründer*innen der Initiative Schwarze Deutsche und Schwarze in Deutschland. 1997 erschien der biografische Film "Hoffnung im Herz. Mündliche Poesie - May Ayim" (Maria Binder, 28 Min.) Den Film gibt es bei Vimeo mit englischen und portugiesisch/brasilianischen Untertiteln. 2011 wurde das Kreuzberger Gröbenufer in Berlin dank einer zivilgesellschaftlichen Initiative in "May Ayim-Ufer" umbenannt.