Beschreibung
Zwei der letzten Bücher des 1997 verstorbenen großen Wirtschaftshistorikers Jürgen Kuczynski gekürzt und zu einem Band zusammengefasst. Sein Überblick über zweitausend Jahre Wirtschaftsgeschichte seit der Antike beleuchtet das Verhältnis von Ökonomie, Technik und Kultur und bietet zugleich einen Rundgang durch Kunst, Literatur und Philosophie. Zentral geht es um die Frage, warum keine der auf die Sklavenhaltergesellschaft folgenden Gesellschaftsordnungen sich im ersten Anlauf durchsetzen konnte. Feudale Elemente im späten Rom gingen ebenso wieder unter wie die kapitalistischen im spätmittelalterlichen Oberitalien. Feudalismus wie Kapitalismus erlebten also jeweils ein gescheitertes, verfrühtes Vorspiel, bevor sie einige Jahrhunderte später wiederauferstanden. Und der untergegangene Realsozialismus? Deckt seine Asche einen Phönix? Wiederholt sich also das geschichtliche Muster von Aufstieg, Untergang und Wiederkehr neuer Gesellschaftsordnungen? Oder führt die tiefe Krise des Kapitalismus die Menschheit in die Barbarei?
Autorenportrait
Jürgen Kuczynski, Prof. Dr., 1904-1997. Studium der Philosophie, Statistik und Wirtschaftswissenschaft. Nach 1933 im antifaschistischen Widerstand. 1936 Exil in London. Während des Zweiten Weltkriegs statistische Analysen über die deutsche Rüstungsindustrie für den US-Geheimdienst. 1945 Rückkehr nach Deutschland als Oberst der US Army. In der DDR Leiter des Instituts für Wirtschaftsgeschichte an der Akademie der Wissenschaften. Er hinterlässt ein Werk von mehreren tausend Veröffentlichungen, darunter gut 100 Bücher. Besonders breit rezipiert: seine 'Geschichte des Alltags des deutschen Volkes' in fünf Bänden.