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Die Chancen der Globalisierung

Erschienen am 27.09.2006
Auch erhältlich als:
24,95 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783886808410
Sprache: Deutsch
Umfang: 446 S.
Format (T/L/B): 4.2 x 22 x 14.5 cm
Einband: Leinen

Beschreibung

Wir wissen, was an der Globalisierung faul ist.Joseph Stiglitz sagt uns, wie sie funktionieren kann.Der Nobelpreisträger Joseph Stiglitz kehrt mit diesem Buch zurück zu den Fragen seines Bestsellers 'Die Schatten der Globalisierung'. Er untersucht, welche Veränderungen die Weltwirtschaftsordnung in den letzten Jahren erlebt hat und erläutert die großen politischen Herausforderungen, vor denen wir heute stehen. Vor allem entwickelt er seine Vision einer gerechteren Zukunft und zeigt konkrete Wege aus der Globalisierungsfalle auf.Der weltweite Wohlstand nimmt infolge der Globalisierung zwar insgesamt zu, doch auch das Gefälle zwischen Reich und Arm wird immer größer. Seitdem Stiglitz mit seinem Bestseller "Die Schatten der Globalisierung" für Furore sorgte, hat sich das Bewusstsein für dieses Ungleichgewicht und für die Gefahren sozialer Ungerechtigkeit geschärft. Doch den zahlreichen Bekenntnissen für eine gerechtere Welt müssen nun politische Taten folgen.An diesem Punkt setzt das neue Buch des Wirtschaftsnobelpreisträgers an. Auf der Grundlage seiner wissenschaftlichen Forschung und seiner Erfahrungen in der politischen Praxis zeigt Stiglitz, wie die Chancen für positive Veränderungen, die in der fortschreitenden Globalisierung liegen, genutzt werden können. Dabei spricht er zahlreiche Themen an, die uns in Europa, in den USA aber auch in den sich entwickelnden Ländern auf den Nägeln brennen. Ob es um weltweites Outsourcing geht oder um Energieprobleme, die notwenige Reform des weltweiten Währungssystems oder die Kontrolle transnationaler Konzerne - stets behält Stiglitz das Machbare im Auge.Joseph Stiglitz ist Nobelpreisträger und auch hierzulande ein gefragter Autor.

Autorenportrait

Joseph Stiglitz, geboren 1943, war Professor für Volkswirtschaft in Yale, Princeton, Oxford und Stanford, bevor er 1993 zu einem Wirtschaftsberater der Clinton-Regierung wurde. Anschließend ging er als Chefvolkswirt zur Weltbank und wurde 2001 mit dem Nobelpreis für Wirtschaft ausgezeichnet. Heute lehrt Stiglitz an der Columbia University in New York und ist ein weltweit geschätzter Experte zu Fragen von Ökonomie, Politik und Gesellschaft. Bei Siedler erschienen unter anderem seine Bestseller "Die Schatten der Globalisierung" (2002), "Die Chancen der Globalisierung" (2006), "Im freien Fall" (2010), "Der Preis der Ungleichheit" (2012) und zuletzt "Reich und Arm" (2015).

Leseprobe

Mein Buch ,Die Schatten der Globalisierung' schrieb ich unmittelbar nach meinem Ausscheiden aus der Weltbank, wo ich von 1997 bis 2000 das Amt des Senior Vice President und Chefökonomen bekleidete. In diesem Buch schilderte ich einen Großteil meiner Erfahrungen bei der Weltbank und im Weißen Haus, wo ich von 1993 bis 1997 dem Wirtschaftswissenschaftlichen Beirat von Präsident William Jefferson Clinton zunächst als einfaches Mitglied und später als Vorsitzender angehörte. Es waren turbulente Jahre; die Finanzkrise in Ostasien in den Jahren 1997/98 stürzte einige der erfolgreichsten Entwicklungsländer in beispiellose Rezessionen und Depressionen. In der ehemaligen Sowjetunion führte der Übergang vom Kommunismus zur Marktwirtschaft, der neuen Wohlstand bringen sollte, stattdessen zu einem Rückgang des Einkommens und des Lebensstandards um bis zu 70 Prozent. Die Welt, die selbst unter optimalen Umständen durch scharfen Wettbewerb, Unsicherheit und Instabilität gekennzeichnet ist, ist kein Paradies, und die Entwicklungsländer taten nicht immer alles, was sie tun konnten, um ihre Lage aus eigener Kraft zu verbessern. Aber ich gelangte zu der Überzeugung, dass die Industriestaaten über internationale Organisationen wie den Internationalen Währungsfonds (IWF), die Welthandelsorganisation (WTO) und die Weltbank ihrerseits nicht nur nicht alles in ihrer Macht Stehende taten, um diesen Ländern zu helfen, sondern ihnen manchmal sogar noch das Leben schwerer machten. IWF-Programme hatten die Krise in Ostasien eindeutig verschlimmert, und die 'Schocktherapie', die der IWF in der ehemaligen Sowjetunion und ihren Satellitenstaaten propagiert hatte, trug maßgeblich dazu bei, dass der Systemwechsel hin zur Marktwirtschaft vielfach scheiterte. In Die Schatten der Globalisierung habe ich viele dieser Themen behandelt. Ich glaubte, die Debatte um eine einzigartige Perspektive bereichern zu können, da ich selbst miterlebt hatte, wie wirtschaftspolitische Konzepte und Empfehlungen im Weißen Haus und bei der Weltbank formuliert werden. Dort arbeiteten wir gemeinsam mit Entwicklungsländern an Strategien, die das Wachstum ankurbeln und die Armut wirksam bekämpfen sollten. Genauso wichtig war die Tatsache, dass ich mich als Wirtschaftswissenschaftler seit nunmehr fast vierzig Jahren darum bemühe, die Stärken und Grenzen des marktwirtschaftlichen Systems zu verstehen. Meine Forschungen stellten nicht nur die Allgemeingültigkeit von Thesen über die Effizienz von Märkten, sondern auch einige der fundamentalen Glaubenssätze über die Globalisierung in Frage, etwa die Annahme, dass Freihandel zwangsläufig wohlfahrtssteigernd wirke. Ich beschrieb einige der Fehlleistungen des internationalen Finanzsystems und seiner Institutionen und zeigte auf, weshalb nicht so viele Menschen von der Globalisierung profitierten, wie es eigentlich möglich und notwendig gewesen wäre. Und ich skizzierte eine Reihe von Maßnahmen, die in Angriff genommen werden müssen, um die Globalisierung zu einer echten Erfolgsgeschichte zu machen - insbesondere für die Armen und die Entwicklungsländer. Das Buch enthielt außerdem Vorschläge zur Reform der Weltfinanzordnung und der internationalen Finanzinstitutionen, die diese managen; aus Platzgründen konnte ich darauf jedoch nicht näher eingehen. Meine Tätigkeit im Weißen Haus und bei der Weltbank verschaffte mir nicht nur außergewöhnliche Einblicke in die Probleme der Globalisierung, sondern auch die Grundlage für diesen Nachfolgeband. Ich unternahm damals zahlreiche Auslandsreisen und traf mich mit vielen hochrangigen Regierungsvertretern, um die Erfolge und Misserfolge der Globalisierung auszuloten. Auch nachdem ich Washington verlassen und wieder an die Universität zurückgekehrt war, beteiligte ich mich weiterhin an der Globalisierungsdebatte. Im Jahr 2001 erhielt ich den Nobelpreis für frühere theoretische Arbeiten zur Informationsökonomik. Seither habe ich Dutzende von Entwicklungsländern bereist, meine Gespräche mit Wissenschaftlern un Leseprobe

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