Beschreibung
Nach den wissenschaftskritischen Monographien "Theorie und Experiment" (Schriften II) und "Wissenschaft als Handlung" (III) begann mit "Sinnliche Erkenntnis" (IV) die Entwicklung eigenständiger Kritischer Psychologie. Dazwischen lagen die Studentenunruhen der 1968er Jahre und die Gründung eines eigenen Instituts für Kritische Psychologie an der Freien Universität Berlin mit dem selbst gegebenen Auftrag, die gesellschaftliche Relevanz psychologischer Forschung auszuarbeiten und ihren Erkenntnisanspruch als Wissenschaft zu bestimmen. Schriften V zeigen die politischen Herausforderungen, die zugleich ein "krisenhafter Umbruch psychologischer Grundanschauungen ihres Autors, Unterbrechung einer kontinuierlichen Entwicklung wissenschaftlicher Arbeit" waren. Dabei wird deutlich, dass die Kritik an der Vorstellung, Wissenschaft sei wertneutral, nur wirksam werden kann, wenn es gelingt, eine kritisch-psychologische Begrifflichkeit zu erarbeiten, die es ermöglicht, sich zur Gesellschaftlichkeit eigenen Denkens und Handelns zu verhalten. Diese Aufgabe wird als zentraler Gegenstand zukünftiger Forschung herausgestellt. Für den selbstbewussten Kampf gegen die zunehmenden Einschränkungen individueller Entscheidungs- und Handlungsmöglichkeiten in allen Lebensbereichen sind die Analysen von erstaunlicher Aktualität.