Beschreibung
PJ McKinley träumt seit Jahren davon, in ihrer Heimatstadt eine eigene Pension mit angeschlossenem Restaurant zu eröffnen. Doch der talentierten Köchin und Konditorin fehlt es am Wesentlichen: Sie verfügt weder über die finanziellen Mittel noch über die geeignete Lokalität, um ihren Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Als die Besitzerin einer wunderschönen historischen Villa im Ort einen Wettbewerb auslobt und dem Gewinner ihr Haus in Aussicht stellt, scheint PJs Traum mit einem Mal zum Greifen nah. Wäre da nur nicht ein Mitbewerber, der ebenfalls unbedingt gewinnen will. Und dessen Pläne so herzergreifend klingen, dass PJ ihm das Haus sogar fast freiwillig überlassen hätte.
Autorenportrait
Denise Hunter hat bereits über 20 Romane geschrieben, die in den USA mit etlichen Preisen ausgezeichnet wurden. Neben dem Schreiben genießt sie es, mit ihrer Familie zu reisen und Schlagzeug zu spielen. Zusammen mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen lebt sie in Indiana.
Leseprobe
Kapitel 1 PJ McKinley wollte gerade das Licht ausmachen, als sie ein Geräusch hörte. Reglos blieb sie in ihrem Bett sitzen, die Hand über dem Tablet erstarrt. Rums. Wahrscheinlich war es nur der Wind. Oder die alte Heizung oder ein loser Fensterladen. Sie wohnte erst seit einer Woche in ihrem Haus und war mit den Geräuschen noch nicht vertraut. Sie sollte sich entspannen, anstatt sich von nichts und wieder nichts einen Schrecken einjagen zu lassen. PJ speicherte die Änderungen, die sie gerade an ihrem Marketingplan vorgenommen hatte. Inzwischen war der Plan beinahe perfekt. Noch zwei Tage. Sie holte tief Luft und sog den würzigen Duft der Fettuccine Carbonara ein, die sie vor ein paar Stunden gekocht hatte. Nächstes Mal würde sie statt Frühstücksspeck Pancetta nehmen, um etwas weniger Rauchgeschmack zu bekommen. Und vielleicht ein bisschen weniger Parmesan und dafür einen Schluck Weißwein. Bumm. Das Geräusch kam ganz aus der Nähe. Von der Veranda. Hastig schwang PJ die Füße aus dem Bett. Das war zwar noch kein Fall für den Notruf, aber sie würde sich deutlich besser fühlen, wenn sie ihr Handy in der Hand hielt. Leider hatte sie es zum Aufladen in der Küche gelassen. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Hör auf, dich verrückt zu machen, PJ. Dies war Chapel Springs und nicht Indianapolis. Aber sie war es gewohnt, auf einem Campus zu wohnen, umgeben von Dutzenden Studenten, nicht allein. Und schon gar nicht in einem Haus im Wald, das ein Stück abseits von der Straße lag. Plopp. PJs Herz raste. Diesmal war es noch näher. An der Haustür. Sie ermahnte sich, das Atmen nicht zu vergessen. Sie musste ihr Handy holen, trotz des vorhanglosen Panoramafensters und ihres dünnen Schlafanzugs, der nur aus einem ärmellosen Top und Shorts bestand. Jetzt war eindeutig der Zeitpunkt für einen Notruf gekommen. Sich zu verstecken, brachte schließlich nichts, wenn jemand einbrach. Sie rutschte von ihrer Bettkante und durchquerte auf Zehenspitzen den Raum. Bitte, Gott. Ich weiß, es ist eine Weile her, dass wir miteinander gesprochen haben, aber - Gerade als sie das Wohnzimmer erreicht hatte, rüttelte es am Türknauf. PJ schnappte nach Luft und ihr Blick schnellte zur Tür. Das Licht aus ihrem Schlafzimmer fiel in den dunklen Raum und ließ den Metallknauf aufblitzen. Er drehte sich. Jetzt wurde ihr Atem ganz flach. Denk nach, PJ! Sie packte den ersten Gegenstand, den sie sah: ein französisches Veilchen in einem rustikalen Tontopf. Dann huschte sie hinter die Tür und hob den Blumentopf genau in dem Moment über ihren Kopf, als die Tür aufging. Ihr stockte der Atem. Ihre Finger krallten sich um den Topf. Die Tür flog auf, schlug gegen ihre nackten Zehen, prallte davon ab und schlug gegen den Körper, der hereinstolperte. Ein Mann. Groß und kräftig. PJ stellte sich auf die Zehenspitzen, zielte auf seinen Kopf und ließ den Topf so fest sie konnte herunterkrachen. Der Ton zerbarst in ihren Händen und ein kleiner Schrei entwich ihrer Kehle. Der Mann grunzte und schwankte. Bitte, bitte, bitte! Dann stürzte er mit einem dumpfen Aufprall zu Boden. "Du meine Güte, du meine Güte." PJ tänzelte von einem Fuß auf den anderen. Ihre Hände zitterten und ihre Beine waren vom Adrenalin ganz weich. Rasch schaltete sie das Licht ein, bereit, nach der nächsten Waffe zu greifen. Aber der Mann rührte sich nicht. PJ sprang über ihn und lief zu ihrem Telefon. Dann wählte sie die Notrufnummer und berichtete Nancy Lee von dem Einbruch, die versprach, Sheriff Simmons sofort rüberzuschicken. Aber PJ wusste, was das bedeutete. Der Sheriff bewegte sich im Schneckentempo und sie hatte einen gefährlichen Verbrecher bäuchlings in ihrem Wohnzimmer liegen. Einen Verbrecher, der jeden Augenblick aufwachen konnte. Ryan! Er würde schneller hier sein. PJ drückte die entsprechende Kurzwahltaste, rief ihren Bruder an und schilderte ihm die Lage mit einigen unzusammenhängenden Sätzen. "Schließ dich in deinem Zimmer ein und nimm dein Telefon mit", sagte er. "Ich bin in drei M