Beschreibung
Immanuel Kant und Friedrich Nietzsche werden in Forschung, Rezeption und Öffentlichkeit immer wieder als prominente Gegenspieler gehandelt. Identifizierende oder abwehrende Stellungnahmen und starre Diskurshorizonte halten die beiden in feindlicher Distanz. Doch im virtuellen Raum der Sprache sind auch unwahrscheinliche Annäherungen möglich. Bei Kant und Nietzsche stellt eine Begegnung vor allem ein 'unerhörtes' Verhältnis dar. Wir nennen sie eine virtuelle Begegnung, in der die Verhältnisse vom einen zum andern hergestellt und neu wirksam werden. Derart schreibt sich eine vieldeutige Geschichte. Die Werke sind nicht in sich abgeschlossen, sie leben weiter fort, ausgeteilt und verteilt. Dazu sollen die essayistischen und literarischen Texte in diesem Buch beitragen. Gegen die andauernde Konfrontation und ihre mediale Inszenierung setzen sie auf eine (un)heimliche Liaison. Erweitert werden sie mit 'Städtebildern' zu Kaliningrad und Sils-Maria.
Autorenportrait
Simone Bernet, Philosophin, Psychologin und Dramaturgin, Universität Basel (Arbeitsschwerpunkt: Vernunftkritik und Medien). Christine Blättler, Philosophin und Slavistin, Zentrum für Literaturforschung Berlin (Arbeitsschwerpunkt: Das Gesetz der Serie).