Beschreibung
Der 1785 im oberpfälzischen Tirschenreuth geborene Johann Andreas Schmeller gehört zu den führenden Repräsentanten der frühen Germanistik und zugleich zu den Schlüsselfiguren der bayerischen Geistesgeschichte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sein bewegter Lebensweg, oft von finanziellen und persönlichen Sorgen belastet, führt den Kürbenzäunersohn über die Schulen in Scheyern, Ingolstadt, München in die Schweiz und nach Spanien, wo er, geprägt vom rationalen Gedankengut der Aufklärung und den Idealen Pestalozzis, als Pädagoge arbeitet. 1814/15 beteiligt sich der leidenschaftliche Patriot an den Befreiungskriegen. Schließlich findet er als Kustos an der Münchner Hof- und Staatsbibliothek, Mitglied der Akademie der Wissenschaften und Professor seine eigentliche Lebensaufgabe. Er ordnet und katalogisiert die große Menge der durch die Säkularisation nach München gekommenen Handschriften, arbeitet eine bayerische Mundartgrammatik aus, publiziert wichtige Literaturdenkmäler (Heliand, Muspilli, Tatian, Carmina Burana) und verfaßt sein bislang unerreichtes Bayerisches Wörterbuch. Im vorliegenden Werk bietet der Herausgeber die Sammlung von Schmellers Briefwechsel an. IN mehrjährigen Recherchen wurden Texte und Informationen aus hunderten von Archieven des In - und Auslands zusammengetragen. Der Leser begegnet vielen bekanten Persönlichkeiten, so Pestalozzi, Ludwig I., Jac. Grimm und J.Fr.v.Cotta, aber auch einfache Landpfarrern und persönlichen Freunden Schmellers. Die Themenpalette ist so breit, daß das Werk neben dem Philologen, Pädagogen, Historiker und Soziologen jeden an bayerischer Kultur und Lebensart Interessierten ansprechen dürfte.
Autorenportrait
Werner Winkler, Dr. phil., wurde 1942 in Troppau geboren und hat in München Germanistik, Geschichte und Sozialkunde studiert. Er ist als Studiendirektor am Stiftland-Gymnasium in Tirschenreuth tätig, veröffentlichte schulische Lehrbücher und beschäftigte sich in zahlreichen Aufsätzen mit literarischen, pädagogischen und kulturellen Themen. Für die Bearbeitung von Schmellers Briefwechsel erhielt er 1985 den ersten Schmeller-Preis.