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Pestland

Historischer Roman

Erschienen am 15.03.2013
Auch erhältlich als:
13,90 €
(inkl. MwSt.)

Nicht lieferbar

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783862821709
Sprache: Deutsch
Umfang: 239 S.
Format (T/L/B): 1.7 x 20.5 x 13.6 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Duisburg im 14. Jahrhundert nach Christus: Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation erzittert unter dem Wüten der Pest. Die Suche nach einem Mittel gegen den Schwarzen Tod führt den Mönch und ehemaligen Tempelritter Lucien de Courogny mitten hinein in das karge Pestland, wo Tod und Gewalt allgegenwärtig sind. Seine einzigen Reisegefährten: der 16jährige Simon und dessen Hund. Gemeinsam durchqueren sie einen Landstrich, der durch die Seuche beinahe vollständig entvölkert wurde, und müssen erleben, zu welchen Taten Menschen fähig sind, die dem Tod ins Auge blicken. Doch die Gefahren des Pestlandes sind nicht die einzigen Herausforderungen, denen sich Lucien stellen muss. Schon nach kurzer Zeit holen ihn die Schatten seiner Vergangenheit gnadenlos ein, denn die Häscher des Papstes folgen ihm ins Pestland. Es beginnt ein Wettlauf gegen das Verderben, bei dem Lucien und Simon bis an ihre Grenzen gehen, seinem schlimmsten Feind jedoch kann Lucien nicht davonlaufen, denn er ist allgegenwärtig, sogar in der Zukunft. Werden Lucien und Simon der Zeit entfliehen und den schwarzen Tod besiegen? Und was hat es mit dem geheimnisvollen Klingeln auf sich, das Lucien bis in seine Alpträume folgt?

Autorenportrait

Lars Schütz wurde am 24. Oktober 1992 in Duisburg geboren. Das Schreiben hat sich bis dato wie ein roter Faden durch sein noch junges Leben gezogen. Bereits mit 17 veröffentlichte er sein Erstlingswerk, den Fantasyroman 'NEXUS - Der Tod sei mit dir', als Hörbuch im Action-Verlag. 2012 folgt nun der Kurzroman 'Der Mosaikleger', der in der Reihe Lesetrips im Hamburger Doplpack-Verlag erscheinen wird. Im dritten Werk 'Pestland' wagt er sich jetzt zum ersten Mal an ein historisches Szenario. Da er mitten in der Duisburger Altstadt lebt, konnte er für den Roman an Originalschauplätzen in Duisburg und am Niederrhein recherchieren. Für die Zeit nach der Schule plant er, sich auch beruflich mit dem Schreiben auseinanderzusetzen und ein Studium der Literaturwissenschaft aufzunehmen.

Leseprobe

"Was blähst du dich auf in deinem Stolz? Staub bist du und Staub musst du werden, ein verfaulter Kadaver, die Speise der Würmer." Grabspruch des Kardinals La Grange Vorwort Eine Warnung Dies ist kein historischer Roman im klassischen Sinne. Es ist ein Roman über die Pest, nicht über die Zeit ihres Auftretens. Und im Fieberwahn geschehen Dinge, die auf den ersten Blick anachronistisch, sogar befremdlich erscheinen. Am Ende dieser Geschichte werden Sie verstehen, was mit dieser Warnung gemeint ist. Kapitel 2: "Wasser! Bringt dem Mann Wasser!" Das wächserne Gesicht des Minderbruders ruhte über mir. Seine vor Schweiß glänzende Stirn lag in Sorgenfalten, während er mir mit einem Tuch die Wangen abtupfte. Meine Haut brannte wie ölbestrichenes Pergament, das man in Flammen geworfen hatte. Jedes rasselnde Luftholen zog meine Lungen zusammen. Aber all diese Schmerzen waren nichts im Vergleich zum qualvollen Pochen der Schwellungen an meinem Hals und meiner Leiste. Jetzt hat der Schwarze Tod dich geholt, bevor ich es tun konnte, erscholl ein Lachen. Spürst du schon, wie die Beulen kurz davor sind, aufzuplatzen, lieber Lucien? "Sei still!", schrie ich und hämmerte meine Faust auf das notdürftige Lager aus Stroh und Decken. "Sei endlich still!" Ich musste hier fort. Ich musste weg. Sie würden mich finden - die Häscher des Papstes. Und was noch viel furchterregender war: Der Dämon würde mich finden. Mit erstaunlicher Kraft umfasste der Minderbruder meine Unterarme und tätschelte mir die Wange. Im flackernden Kerzenlicht lagen seine Augen im Schatten und sein Blick war nicht zu deuten. "Er spricht bereits im Wahn! Gott im Himmel - wo bleibt das Wasser?" Ein schlaksiger Novize eilte mit einem Krug herbei und reichte ihn dem Minderbruder. "Na endlich", brummte dieser und riss das Gefäß aus der Hand des Jungen. Er goß das Wasser in eine Schüssel und gab weitere Anweisungen: "Kümmere dich um das Mädchen in der hinteren Reihe. Sie hat äußerst starkes Fieber. Und leg neue Gewürze in die Fackeln - wenn du gerade dabei bist, kannst du auch beten, dass sie tatsächlich etwas gegen das Miasma nützen." Ich sah dem Novizen nach, der eifrig davonlief. Unter meinen flackernden Lidern schien das Klostergewölbe wie eine der Folterkammern der Hölle, bewohnt von Schatten und Dämonen. Das Stöhnen und Röcheln der Kranken waberte zusammen mit dem Gestank nach Fäulnis, Schweiß und Kot zwischen den trutzigen Säulen umher. TripfTropf. TripfTropf. Lucien kann etwas trinken, wurde das Crescendo der Kranken erneut übertönt. Nur wird es ihm nichts nützen, denn er ist ein Verräter! Ich krallte meine Finger in die Wolldecke unter mir, die durchtränkt war vom Eiter und Blut jener, die bereits auf ihr gestorben waren. Der Mönch setzte den Krug ab und führte die Schüssel an meinen Mund. "Ich bin kein Verräter!", murmelte ich. Das Fieber loderte in mir auf und mit ihm die Erinnerung an Scheiterhaufen. Die Bilder meiner Schande - Schrille Schreie fegten durch meine Ohren. Die Rufe der Menge, die raue Stimme des Urteilverkünders, das Prasseln der Flammen. Die Verurteilten, die aneinandergekettet und in zerrissenen Leinengewändern auf dem Podium standen. Der Mönch legte mir einen Finger auf die spröden Lippen "Ruhig, mein Sohn, ruhig. Ich bin sicher, du bist kein Verräter. Trink - es wird dir gut tun!" Er hob meinen Kopf an und hielt mir die Schüssel an den Mund. Da liegt er falsch, der alte Narr, raunte die Stimme. Du bist ein Verräter! Fühlst du sie? Apluc!? Culpa! Die Schuld!? Du warst es, Lucien! Du hast es getan, Sohn des Judas Ischariot! Ich warf mich hin und her, schüttelte den Kopf. Beinahe fiel die Schüssel aus der Hand des Minderbruders. Wasser schwappte über ihren Rand und tropfte auf meine schwarzfleckige Brust. "Ich bin Lucien de Courogny!", beschwor ich den Mönch. Er musste mir helfen. Er war ein Diener Gottes - er musste mich verstehen. Mich gehen lassen. Ich konnte nicht bleiben, auch wenn die Pest mich umklamm Leseprobe

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