Beschreibung
Das Darmstädter Sport-Forum beleuchtet seit 28 Jahren alljährlich aktuelle und gesellschaftlich bedeutsame Phänomene des Sports. Ausgewiesene Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis sind eingeladen, an der Nahtstelle zwischen Sportwissenschaft und Sportpraxis ihre Erkenntnisse zu vermitteln und ihre Ansichten mit der sportinteressierten Öffentlichkeit kritisch zu diskutieren. Der Sport ist ein Sozialbereich, der mit seinen Erlebnis- und Handlungsangeboten eine stetig wachsende Nachfrage erzeugt. So lassen sich Millionen regelmäßig als Zuschauer in Erregungs- und Spannungszustände versetzen. Gleichzeitig greifen breite Bevölkerungsschichten vermehrt auf die Gesundheits-, Geselligkeits-, Spaß- und Abenteuerangebote des Sports zurück, um die Kollateralwirkungen des gesellschaftlichen Modernisierungsprozesses mit gezielten Maßnahmen zu kontern. Doch der Sport ist trotz seiner zahlreichen positiven Leistungen keine Insel der Glückseligkeit. Er besitzt auch Schattenseiten, die sich in Folge seines Größenwachstums und seiner gestiegenen Bedeutung für die Lebensgestaltung vieler Gesellschaftsmitglieder ergeben haben: psychische Erkrankungen aufseiten der Athleten; Gesundheitsgefährdungen durch expandierende Trainings- und Wettkampfmaßnahmen; Wettbewerbsverzerrungen durch Dopingpraktiken; Korruption bei der Vergabe von internationalen Meisterschaften; Wettmanipulationen durch kriminelle Kartelle; exzessive Gewalt durch erlebnisorientierte Hooligans; sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen im Kontext von Sportorganisationen; Suchtphänomene, wenn der Sport das Leben des einzelnen in negativer Weise zu domestizieren beginnt. Die Beiträge im vorliegenden Band zum 28. Darmstädter Sport-Forum verfolgen das Ziel, einige der dunklen Seiten des Sports zu erhellen und analytisch auf den Begriff zu bringen.