Die hier vorliegende Untersuchung ist der dritte Teil einer Trilogie, die sich vertieft der "vorrangigen Option für die Armen" zuwendet. Im einführenden Kapitel, wo eine Analyse der Realität von Hartz IV erfolgt, wird herausgearbeitet, dass wir es mit "struktureller Gewalt" zu tun haben. Eine grundlegende ethische Neuorientierung der Politik entlang der Prinzipien "Anerkennung", "vorrangige Option für die Armen", "Nächstenliebe, "Gerechtigkeit" und "Menschenrechte" bietet einen zukunftsweisenden Lösungsansatz. In dessen Mittelpunkt stehen nicht nur das Teilen aller Formen von Arbeit und Tätigkeit zwischen den Geschlechtern, sondern auch das bedingungslose Grundeinkommen und Maßnahmen der Inklusion sowie eine mitfühlende Bildungsinitiative. Diese Neujustierung gesellschaftlichen Handelns wird vor allem dann gelingen, wenn sie sich in gewissem Maße in die Degrowth-Bewegung einbettet.

Br. Dr. Dr. Roland Mierzwa, geboren 1964, geschieden, drei erwachsene Kinder, Erwerbsunfähigkeitsrentner, Diakonischer Bruder der ev.-luth. Diakoniegemeinschaft zu Flensburg und Mitglied des Internationalen Versöhnungsbundes Deutscher Zweig. Ehrenamtlich in der Bahnhofsmission tätig. Forschungsschwerpunkt: Ethik, mit besonderen Akzenten in der Friedensethik (Rüstungsexporte und Rüstungskonversion) und der Sozialethik.