Beschreibung
In Italien ist es nach Petrarca zu einer Zeitenwende im Denken der Menschen gekommen, ein Jahrhundert bevor diese Entwicklung im restlichen Europa bedeutsam wurde. Petrarca ist der eigentliche Entdecker der Psychologie. Mit dem Humanismus entwickelte sich ein großes Interesse an den Humanwissenschaften und an der Kunst, vor allem auch an der griechischen und römischen Kultur. Der Gelehrte wurde zum Vorbild für die obere soziale Klasse und teilweise auch den Mittelstand. Kulturell wurde Florenz zur führenden Stadt ganz Europas. Wie nirgends sonst haben die Medici als de facto Stadtherren Kunst und Wissenschaft gefördert. Von zentraler Bedeutung war, dass es teilweise im Zusammenhang mit dem Konzil von Ferrara und Florenz zur Wiederentdeckung vieler antiker, grieschich-sprachiger, aber auch lateinischer damals unbekannter antiker Texte kam. Die Philosophie beschäftigte sich unter anderem mit der Schönheit und der Ethik. Von dieser Entwicklung profitierte nicht nur die Kunst, sondern auch die Religion. Die Theologie von Marsilio Ficino und Nikolaus von Kues markiert einen Höhepunkt theologischen Denkens und eine Abkehr von der vielfach sterilen spätmittelalterlichen Theologie. Eine Neurezeption dieser Texte könnte zu einer neuen Blüte der Theologie führen.
Autorenportrait
Prof. Dr. med. Dr. phil. Maximilian Gloor hat nach seiner Pensionierung in Heidelberg Philosophie und Geschichte mit einem Promotionsabschluss studiert. Er hat anschließend unter Einbeziehung des vorliegenden Werkes drei Bücher zur Philosophie und eines zur mittelalterlichen Geschichte geschrieben.