Beschreibung
Ethik bezieht sich auf das Handeln in der Welt und kann deshalb nicht formalistisch sein. Nun liefert der Kategorische Imperativ zwar eine formale Begründung der Ethik, zuletzt aber orientiert sich auch Kant an materialen Werten. Schelers Formalismus bietet uns dann weniger eine Kritik als vielmehr eine Ergänzung zur Ethik seines Vorgängers, indem er die emotionalen Bedingungen dafür untersucht, was wir überhaupt für wert halten. Eine solche Kombination von Form und Wert hatte zuvor schon Husserl gefordert, auch wenn er die Frage nach dem ontologischen Status von Werten nicht beantworten wollte.
Autorenportrait
Günter Fröhlich, MA Philosophie/Geschichte 1996, Promotion 1999, Habilitation und Ernennung zum Privatdozenten 2005, seit 2009 Gastprofessor am Humboldt Studienzentrum für Philosophie und Geisteswissenschaften der Universität Ulm. Forschungsschwerpunkte: Platon, Kant, Scheler, Philosophie des 19. und 20. Jahrhunderts, Ethik, Angewandte Ethik (v.a. Klinische Ethik und Ethikberatung), Philosophische Anthropologie, Kulturphilosophie, Politische Philosophie, Philosophische Methoden.