Beschreibung
Die Unvorhersehbarkeit des Schicksals In Norwegen, um das Jahr 1800, träumt der junge Lars Olsen Hoem davon, Skipper auf seinem eigenen Schiff zu werden. Doch Krieg und gesellschaftliche Lage vereiteln es. Er muss als Matrose in die Seeschlacht um Kopenhagen und gerät später für Jahre in Kriegsgefangenschaft. Dort trifft er auf einen Geigenbauer, der sein Wissen an ihn weitergibt. Dieses und die Musik, die in seinem Innern klingt, helfen ihm, zu überleben. Nach seiner Rückkehr wird er Geigenbauer in Kristiansund und führt mit seiner Frau Gunhild und sieben Töchtern 25 Jahre lang ein glückliches Leben. Mit dieser berührenden Geschichte eines seiner Vorfahren erzählt Edvard Hoem eine Biografie, in der Musik der Lebensanker ist, und eine zarte Liebesgeschichte, die dieses Leben zum Leuchten bringt.
Autorenportrait
Edvard Hoem, geboren 1949 in der Nähe von Molde, ist einer der führenden norwegischen Schriftsteller. Seit fünf Jahrzehnten veröffentlicht er Romane, Dramen, Gedichte und Übersetzungen, für die er u.a. mit dem renommierten Ibsen-Preis ausgezeichnet wurde. 2020 wurde er für seine Verdienste um die norwegische Literatur zum Kommandeur des Sankt-Olav-Ordens ernannt und avancierte in den letzten Jahren mit seinen historischen Romanen zum Bestseller-Autor.
Leseprobe
'Ich bin gekommen, um dich zu fragen, warum du dich davonmachst, Geigenbauer', sagte Gunhild. 'Um Frieden zu finden!', antwortete Lars. 'Hattest du ihn gefunden, bevor ich zu dir kam?', fragte Gunhild. Das musste er verneinen. 'Ich denke nach', sagte er, 'wie ich es machen soll. Es gibt Geigenbauer, die sind auf der Suche nach einer Geige mit vollkommener Form, und wenn sie sie endlich gefunden haben, kopieren sie sie. Dann gibt es die anderen, die es sich nicht leisten können, viele verschiedene Richtungen auszuprobieren. Vielleicht gelingt es ihnen nie, bis sie eines Tages die Meistervioline bauen, von der jeder weiß, dass sie besser klingt als alle anderen guten Geigen dieser Welt. Doch wenn sie so weit gekommen sind, können sie sie nicht mehr kopieren, denn dann ist ihre Zeit vorbei.' 'Und zu welcher Gruppe gehörst du?', fragte Gunhild. 'Das weiß ich erst, wenn ich am Ende des Weges stehe', sagte Lars.