Beschreibung
Ein gekipptes Fenster im Badezimmer, eine erschrockene Katze, leichter Knoblauchgeruch: Mehr Spuren hinterlässt die beste Einbrecherbande von Buenos Aires nicht. Erst Wochen später bemerken die Hausbewohner, dass einzelne Gegenstände fehlen - Kleidung, Schmuck, Geld. Nur der Sicherheitsmann Guida weiß, wer die unsichtbaren Diebe sind: ein Teenagerpärchen und ein Sechsjähriger, die in einem verlassenen Eisenbahnwaggon hausen. Ismael wäre gerne Schauspieler, La Enana kann als Einzige der drei lesen, und ihr kleiner Bruder Ajo lutscht Knoblauchzehen wie andere Kinder Karamellbonbons. Das Meer haben sie noch nie gesehen, bis sie ein ominöser Auftrag an die mondäne uruguayische Küste führt: Innerhalb kürzester Zeit sollen sie neun Luxusvillen leerräumen - Teil eines Komplotts, in dem die drei nur Randfiguren sind. Denn wer bemerkt schon, wenn Unsichtbare verschwinden? Temporeich und mit sozialer Tiefenschärfe erzählt Lucía Puenzo in ihrem neuen Roman von drei Außenseitern, die sich nur auf sich selbst verlassen können. Bis zum dramatischen Ende lotet 'Die man nicht sieht' die Abgründe der besseren Gesellschaft aus, die ihre Privilegien rücksichtslos verteidigt, die Drecksarbeit aber lieber anderen überlässt.
Autorenportrait
Lucía Puenzo wurde 1976 in Buenos Aires geboren. Zur Zeit arbeitet sie an ihrem vierten Roman. Ihr Debüt als Regisseurin gab sie 2007 mit 'XXY', der beim Filmfestival in Cannes mit dem Grand Prix de la Semaine de la Critique und in Madrid mit dem Goya für den besten nichtspanischen Film ausgezeichnet wurde. Ihre eigene Verfilmung ihres Erstlingsromans 'Das Fischkind' wurde 2009 auf der Berlinale uraufgeführt. Ihre Serie 'Ingobernable' ist ab Dezember 2018 auf Netflix zu sehen.