Beschreibung
Hochhuths ereignisreiche Montage erzählt den jahrelangen Geschlechterkampf zwischen den Juliern und den Claudiern neu und korrigiert kenntnisreich und spannend die überlieferte Geschichtsschreibung. Als Livia Kaiser Augustus heiratete, konkurrierten von da an zwei Geschlechter - Julier und Claudier - um den Thron. Es folgten Verbrechen über Verbrechen, die aus dem Schlafgemacht verübt wurden. Denn Livia hatte nur ein Ziel: Ihr Sohn aus erster Ehe, Tiberius, sollte Augustus auf dem Kaiserthron nachfolgen. So führte ihr Weg buchstäblich über Leichen: Augustus` Tochter Julia und deren vier Söhne mussten sterben. Schließlich war für Tiberius der Weg zum Thron freigemordet. Rolf Hochhuth beschreibt spannend und provokant, wie Livia ihr Leben dieser grausamen Vision widmete und wie die bisherige Geschichtsschreibung aus Julia eine Täterin machte - sie stand dem Machtrausch ihrer Stiefmutter im Weg und ging daher in die Geschichte ein als die große Sünderin. Livia hingegen galt bis weit ins 20. Jahrhundert hinein als Frau mit Willen und politischem Gespür. Doch Hochhuth entlarvt Livia als Mörderin, korrigiert die überlieferte römische Geschichte und erschließt mit diesem Buch literarisches Neuland.