Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783770558315
Sprache: Deutsch
Umfang: 324 S., 23 s/w Fotos, 8 Farbfotos
Einband: kartoniertes Buch
Beschreibung
Der Band thematisiert in einer medien- und kulturhistorischen Perspektive das Diktat als eine Praxis literarischer Produktion mit Blick auf ihren ästhetischen und poetologischen Stellenwert. Die Beiträge des Bandes versuchen die lange verkannte Bedeutung freizulegen, die phono-graphischen Diktat-Szenen als kulturtechnischen Praktiken im literarischen Produktionsprozess zukommt. Fokussiert wird daher ein Prozesszusammenhang, in dem die Stimme als körperliches, auktoriales Ausdrucksmedium sowie als Medium auditiver Selbstgewahrwerdung verwoben ist mit Elementen medialer Dispositive, in denen sich literale und akustische Aufzeichnungstechniken konstitutiv verschränken. Dabei lassen die Untersuchungen des Buches in einem breiten Spektrum exemplarischer Studien das produktionsästhetisch bedeutsame Spannungsverhältnis von diktierender Verlautbarung, medialer Speicherung und poetischen Weiterschreibung sichtbar werden.
Autorenportrait
Prof. Dr. Natalie Binczek, Prof. für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. Studium der Neueren deutschen Literaturwissenschaft in Köln, Bochum und Jerusalem. Von 2000-2004 war sie wissenschaftliche Assistentin an der Universität Siegen. Nach der Habilitation war sie Forschungsstipendiatin des Fritz-Thyssen-Stipendienprogramms der Franckeschen Stiftungen zu Halle. Sie nahm Lehrstuhlvertretungen an der Universität Würzburg und der Universität Duisburg-Essen wahr. Seit 2010 ist sie Professorin für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Ruhr Universität Bochum. Zuletzt war sie Visiting Fellow am German Department der Princeton University. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen u.a. in der Literatur des 18.-21. Jahrhunderts, der Literatur- und Medientheorie sowie Mediengeschichte der Literatur. Sie leitete ein DFG-Forschungsprojekt zum Hörbuch und seit 2012 ein Forschungsprojekt zur Medienpoetik des Diktats. Sie ist Mitherausgeberin der Zeitschrift Sprache und Literatur.Dr. Cornelia Epping-Jäger, Wissenschaftliche Mitarbeiterin des DFG-Projekte Diktat an der Ruhr Universität Bochum. Studium der Luteraturwissenschaft, Philosophie und Geschichte an de Heinrich Heine Universität Düsseldorf. Promotion mit einer Dissertation zur Inszenierung der Schrift, Lise-Maitner-Habilitationsstipendiatin. Tätigkeit als Dramaturgin und Übersetzerin. Mitarbeiterin in verschiedenen DFG-Projekten (LautSprecher im Nationalsozialismus, Umbauten der phonographischen Kulturen nach 1945) im Rahmen des SFB/FK 427: Medien und Kulturelle Kommunikation an der Universität zu Köln. Mitarbeiterin im DFG-Projekt zu Hörbuch und Diktat an der Universität Siegen und der Ruhr Universität Bochum. Im Sommer 2014 Lehrstuhlvertreterin am Lehrgebiet Neuere deutsche Literatur und Medienästhetik der Fernuniversität Hagen. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen u.a. in der Literatur der Frühen Neuzeit und des frühen 19. Jahrhunderts, auf den Inszenierungsformen des Mediums Stimme, der Mediengeschichte des NS und der frühen Bundesrepublik und den Formen der Entwicklung einer auditoliteralen Poetik.