Beschreibung
Unternehmerische Verantwortung hat sich in den letzten Jahren von einem Nischenthema zu einem Standard in der Praxis von Unternehmen entwickelt. Verantwortungsbewusst und ethisch zu handeln ist mittlerweile zu einer klaren Anforderung des Marktes geworden. Verschiedene Stakeholdergruppen fordern dies von Unternehmen zunehmend ein. Vor allem die seit 2008 andauernde Finanzmarktkrise, die auch eine Glaubwürdigkeits- und Vertrauenskrise ist, hat die Diskussion um Verantwortung neu entfacht und wirft sowohl neue als auch alte Fragen zum Thema der verantwortungsvollen Unternehmensführung und Corporate Social Responsibility (CSR) auf. Die Kernfrage sowohl in der Praxis als auch für die Wissenschaft ist dabei nach wie vor: Rechnet sich unternehmerisches Engagement auch wirtschaftlich? Aufbauend auf den neoklassischen Ansatz und der Ressourcentheorie wird in der Arbeit der Frage nachgegangen, ob sich unternehmerisches Engagement auszahlt. Die Untersuchung konzentriert sich auf die Branche der Energieversorger um den Industriespezifika von CSR gerecht zu werden (single industry approach). Es wird vermutet, dass strategische CSR-Ressourcen im Vergleich zu nicht-strategischen zu einem Wettbewerbsvorteil in Form von höheren Renditen und geringerem Risiko führen. Außerdem wird zusätzlich untersucht, inwieweit sich die aktuelle Wirtschaftskrise auf CSR auswirkt. Hier wird von einer Schutzfunktion, einem "insurance effect", ausgegangenen. Gute CSP bewahrt demnach verantwortungsvolle Unternehmen während der Krise vor übermäßigen Verlusten, da ihnen ein vermehrtes Vertrauen entgegengebracht wird. Anhand einer Befragung von Analysten und Investoren aus den Jahren 2005 und 2009 wurde zunächst ermittelt, wie diese das Thema CSR bewerten. Des Weiteren wurde der CSP- CFP-Risiko-Zusammenhang anhand von OLS-Regressionsmodellen für die Jahre 2004/05 und 2008/09 empirisch untersucht.