Beschreibung
Clemens Brentano und Achim von Arnim gaben dieses 'wohlfeile Volksliederbuch' zu Beginn des 19. Jahrhunderts heraus. Ähnlich wie die Brüder Grimm mit ihrer Märchensammlung haben die beiden Dichter der Romantik darin einen Schatz zusammengetragen und vor dem Vergessen bewahrt: alte deutsche Lieder aus mehreren Jahrhunderten, lyrische Dichtung von der hohen Verskunst bis zum Abzählreim, vom Liebeslied über die Ballade bis zum Volksglauben. Des Knaben Wunderhorn ist eine unerschöpfliche Fundgrube, die in ihrer Vielfalt staunen lässt.
Autorenportrait
Clemens Brentano (mit vollem Namen Clemens Wenzeslaus Brentano de La Roche, 1778-1842), Bruder der Schriftstellerin Bettina Brentano (verh. von Arnim), gilt als bedeutender Vertreter der Spätromantik. Nach dem Abbruch einer kaufmännischen Lehre, eines Bergwissenschafts- und Medizinstudiums begann er Gedichte zu schreiben. Inspiration waren ihm dabei seine Begegnungen mit Schriftstellern der Weimarer Klassik in Jena. Ab 1801 studierte er schließlich Philosophie in Göttingen. Dort traf er auf seine erste Frau Sophie Mereau (die schon fünf Jahre später bei der Geburt des dritten Kindes starb) sowie seinen späteren engen Freund Achim von Arnim. Mit diesem zusammen veröffentlichte er als gemeinsames Projekt die volkstümliche Liedersammlung 'Des Knaben Wunderhorn'. 1809 verlegte Brentano seinen Wohnsitz nach Berlin, von 1811 bis 1815 bereiste er Böhmen und Österreich. Durch eine tiefgreifende Lebenskrise und durch die Begegnung mit der Pastorentochter Luise Hensel wandte er sich nach seiner Rückkehr nach Berlin dem christlichen Glauben zu. 1818 bis 1824 protokollierte er die Visionen der Nonne Anna Katharina Emmerick in Dülmen/Westfalen. Nach deren Tod lebte Brentano in Frankfurt, Regensburg, München und Aschaffenburg. Bekannt ist er heute vor allem durch seine Gedichte wie 'Der Spinnerin Nachtlied', durch die Sammlung 'Des Knaben Wunderhorn' und seine Kunstmärchen wie 'Gockel, Hinkel und Gackeleia' und Erzählungen wie die 'Geschichte vom braven Kasperl und dem schönen Annerl'.
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