Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Printmedien, Presse, Note: 2,0, Universität Regensburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Am 14.4.2002 brachen aus einem Gehege des Nationalparks Bayerischer Wald drei Jungwölfe aus. Über die lokale Presse kommen zwei Versionen über die Flucht in Umlauf: So wird von einer Schwachstelle im Betonfundament des Zaunes berichtet, wo sich die Wölfe hindurchbuddeln konnten, zum Teil wird sogar davon gesprochen, dass sie den Zaun aufgebogen hätten oder dass sie bereits Monate vor dem Ausbruch dabei beobachtet wurden, wie sie an besagter Stelle am Zaun herumgespielt haben und dadurch ein Loch entstanden ist. Es bildeten sich nach kürzester Zeit so etwas wie Legenden um den Ausbruch. Zunächst ist noch nicht davon die Rede, die Tiere abzuschießen. Am 21.4.2002 gelingt es, einen der Wölfe mit einem Narkosepfeil zu betäuben und wieder einzufangen. Noch am 23.4. verkündet die Nationalparkleitung: Die Flüchtlinge zeigen keine größere Scheu oder gar Aggressivität. Sie verhalten sich wie Kinder, sind abenteuerlustig, halten aber respektierlichen Abstand zum Menschen. Doch ab dem 6.5. wird plötzlich über einen Abschuss nachgedacht, denn der Nationalpark war unter Zeitdruck und Handlungszwang geraten, am Verhalten der Wölfe hatte sich jedoch nichts geändert. Schließlich wird am 10.6. einer der noch flüchtigen Wölfe erschossen, am 19.6. der zweite. Dieser Ausbruch verursachte einigen Wirbel bei der Presse und der Bevölkerung vor Ort. Während einige Berichte ein positives Wolfsbild zeichneten und sich gegen einen Abschuss aussprachen, stellten andere den Wolf als gefährliche, unberechenbare Bestie dar. Auf dieses differente Wolfsbild, dass über die Jahrhunderte hinweg existiert, sowie auf den Wahrheitsgehalt von Mythen rund um den Wolf will ich nun näher eingehen, bevor ein Artikel von Boris Bürgel, eines Mitglieds der Initiative zur Abschaffung der Jagd, der ein durchwegs positives Bild vom Wolf vermittelt, analysiert wird.